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Geschichte des Alten Botanischen Gartens
1527
Bereits zur Zeit der Universitätsgründung besteht vermutlich ein privater Botanischer Garten des Mediziners und Naturwissenschaftlers Euricius Cordus am Glaskopf.
1786
Unter Landgraf Wilhelm IX. von Kurhessen wird das Kasseler Collegium Carolinum mit der Universität Marburg zusammengelegt. Im Zuge dessen siedelt auch Professor Conrad Moench mit dem seit 1764 im Bereich des Collegium Carolinum auf der Wilhelmshöhe existierende Botanische Garten inklusive seiner Gewächshäuser nach Marburg. Unter Moenchs Leitung wird der Marburger Botanische Garten zunächst am Weinberg westlich der Elisabethkirche an der Ketzerbach angelegt.
1809-1814
Unter der napoleonischen Besetzung werden die Liegenschaften des Deutschen Ordens säkularisiert. König Jerôme übergibt der Marburger Universität im Tausch gegen den Garten auf der Ketzerbach vier Hektar des Lustgartens des Deutschen Ordens südlich der Elisabethkirche.
Nach dem Tod Moenchs übernimmt Georg Wilhelm Franz Wenderoth die Leitung des Gartens und ist damit für die Umsiedlung und den Ausbau verantwortlich, der intensiv vor allem in der Gründungsphase von 1812 bis 1814 vorangetrieben wird: Er gründet den Alten Botanischen Garten am Pilgrimstein, seinem heutigen Standort, im "englischen Stil". Es entsteht die Verbindung von Landschaftsgarten und Wissenschaftsgarten.
1861
Professor Julius Wilhelm Albert Wigand beginnt mit der Umgestaltung des Gartens im Sinn der Lennè-Meyerschen Schule. Bei der Neuordnung des Wissenschaftsgartens werden besonders für Bäume geographische Quartiere angelegt - ein weiterer Beweis dafür, dass die Veränderungen im Alten Garten immer in Anpassung an die sich wandelnden wissenschaftlichen Gegebenheiten vollzogen wurden.
1977
Verlegung der "Systematischen Botanik" in den neuen Botanischen Garten auf den Lahnbergen. Der Denkmalcharakter des nun Alten Botanischen Gartens tritt stärker hervor.