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Fokusthemen FB 09 Germanistik und Kunstwissenschaften Philipps-Universität Marburg

  • Sprache – Gesellschaft und Kognition

    Die menschliche Sprachfähigkeit beruht auf biologischen Voraussetzungen und wird in den Sprachgemeinschaften als Kommunikationsmittel ausgestaltet. Wir untersuchen sowohl die kognitiven Grundlagen im Spracherwerb und in der Sprachverarbeitung als auch die individuellen, historischen und regionalen Veränderungsprozesse. Insbesondere interessieren wir uns für die Funktionen, mit denen alltägliche wie poetische Sprache in der Gesellschaft gebraucht wird. Die Ausrichtung des Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas und der germanistischen Sprachwissenschaft ist überwiegend anwendungsorientiert; wir nutzen Methoden der Geistes- und Naturwissenschaften sowie der Digital Humanities. 

  • Daten – Kompetenz und Reflexion

    Unsere Fächer beschäftigen sich mit der Erstellung, Pflege, Bereitstellung und Auswertung von Daten. Sie setzen sich seit jeher mit der Modellierung normierter Beschreibungen von Sprachen, Klängen, Handschriften, Büchern und visuellen Kulturobjekten wie Literatur, Malerei, Fotografie oder Bewegtbildern auseinander. Mit der digitalen Schwelle ergeben sich neue Herausforderungen und Möglichkeiten, die aktiv erprobt und reflektiert werden. Der Fachbereich bietet interdisziplinäre Lehrveranstaltungen im Bereich der Digital Humanities sowie der Cultural Data Studies an und beherbergt das Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI), das digitale Angebote bündelt, systematisiert und entwickelt.

     

  • Medien – Materialität und Praxis

    Mediale Ausdrucksformen, ihre Verbreitung und Verwendung sind geprägt durch eine ihnen eigene Materialität. Dies gilt auch für digitale Medien, deren Materialität auf den ersten Blick kaum sichtbar ist. Forschung und Lehre am Fachbereich beschäftigen sich mit dem handgeschriebenen, gedruckten und gesprochenen Wort, mit Codex, Buch und Hörspiel sowie mit auditiven, plastischen und visuellen Artefakten, mit Kompositionen, Skulpturen, Gemälden, Filmen und Videospielen vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit und Moderne bis zur Gegenwart. Wir untersuchen, wie die Entwicklung und der Gebrauch von Medien in Verbindung mit deren jeweiliger Materialität zu analysieren sind.

  • Kultur – Vermittlung und Repräsentation

    Kultur als die Gesamtheit geistiger, künstlerischer und gestaltender Ausdrucksformen des Menschen repräsentiert und transformiert unsere Gesellschaft. Literatur, Musik, Kunst, Fotografie und Bewegtbilder wirken medial in den öffentlichen Raum hinein. Wir untersuchen in Forschung und Lehre, auf welche Weise sie vermittelt werden und wie Akteur*innen, Rezipient*innen und Institutionen miteinander agieren. Künstlerische und berufsorientierende Studiengänge sowie etablierte Kooperationen mit Schulen und außeruniversitären Kultureinrichtungen ermöglichen frühe Erfahrungen mit Praktiken des Vermittelns und deren kulturtheoretischer Reflexion.
  • Epoche – Konstellation und Transformation

    Unsere Forschungsgegenstände (Literatur, Musik, bildende Kunst und andere Medien) werden stets innerhalb spezifischer historischer Konstellationen produziert und rezipiert. Die kritische Rekonstruktion von Epochen und ihren Transformationen ist daher ein wichtiger Teil unserer Forschung. Der Blick reicht von der Gegenwart über die Moderne und Frühe Neuzeit bis ins Mittelalter. Wir untersuchen die Bedingungen, in denen sprachliche, klangliche und bildliche Objekte geschaffen, rezipiert und tradiert werden, ebenso wie die ästhetischen und medialen Veränderungen, denen Epochen unterliegen. Forschungsorientierte Studiengänge vermitteln breit einsetzbare kulturhistorische Kompetenzen.