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Photometrische Analyse der Sonneberger Photoplatten

Man schätzt, dass weltweit einige Millionen Beobachtungen auf Photoplatten aus den Anfängen Ende des 19. Jahrhunderts in Harvard und Heidelberg bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhundert existieren. Das größte deutsche Archiv befindet sich in der Sternwarte Sonneberg, Thüringen, und enthält etwa 300 000 Platten. Dort wurden seit etwa 1925 zunhemend regelmäßige Beobachtungen ausgewählter Bereiche des nördlichen Sternenhimmels durchgeführt (der so genannte "Felderplan") und seit Mitte der 50er Jahre mit 14 Kameras in jeder klaren Nacht der komplette nördlichen Himmel photographiert ("Himmelsüberwachung" oder "Sky Patrol").

Die Digitalisierung der Plattenarchive ist im vollen Gange. Damit steht das astronomische Erbe von Beobachtungen über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren bald komplett in elektronischer Form zur Verfügung.

Beispiel: Photographische Plate aus dem Sonneberger Archiv

Photo plate from Sonneberg archive, Constellation Cygnus, ≈65000 stars
A. Schrimpf
Photo plate from Sonneberg archive, Constellation Cygnus, ≈65000 stars

Photoplatte aus dem Sonneberger Archiv, aufgenommen am 9. Juni 1986. Die Platte zeigt das Sternbild des Schwans (Cygnus) und enthält Daten von mehr als 65 000 Sternen.

Photoplatten sind nichtlineare Detektoren, näherungsweise mit einer logarithmischen Empfindlichkeit. Die Auswertesoftware moderner CCD Aufnahmen ist nur für lineare Empfindlichkeiten entwickelt worden. Für die Analyse der Photoplatten muss daher die Software an die nichtlinieare Charakteristik angepassst werden. Ziele unserer Forschungen sind:

  • automatische Identifizierung von Kratzern und Markierungen
  • Entdeckung transienter Phänomene durch Subtraktion angepasster synthetischer Daten
  • Verbesserung der Qualtität der photometrischen Ergebnisses der Auswertungen der Photoplatten