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Der "Illusory Truth Effect"

Der „Illusory Truth Effect“ beschreibt das psychologische Phänomen, dass wiederholt präsentierte Aussagen eher als wahr eingeschätzt werden als einmalig dargebotene Aussagen. Dabei kann der Inhalt einer Aussage sehr vielfältig sein und weist insbesondere im Kontext der Fragestellung, wie sich Wissen über den Wahrheitsgehalt einer Aussage verändert, eine hohe praktische Relevanz auf. In Zeiten von schneller und einfacher Informationsverbreitung durch Social Media erleben wir zunehmend auch polarisierende Berichterstattung sowohl von seriösen als auch weniger seriöser Quellen. Wissenschaftliche Forschung zum Illusory Truth Effect bietet das Potential, kognitive Mechanismen in der Entstehung von „Fake News“ zu identifizieren und zu verstehen und wirksame Möglichkeiten gegen die Verbreitung falscher Informationen zu entwickeln.

Für den „Illusory Truth Effect“ gibt es zahlreiche unterschiedliche Erklärungsansätze. Neben dem Vorwissen von Probandinnen und Probanden beschäftigen wir uns mit der Untersuchung der zugrundeliegenden kognitiven Prozesse, etwa der Verarbeitungsflüssigkeit („Processing Fluency“), der Kohärenz („Coherence“), und der Bekanntheit von Information („Familiarity“), die den Effekt beeinflussen können.

Literatur: 

Dechêne, A., Stahl, C., Hansen, J., & Wänke, M. (2009). The Truth About the Truth: A Meta-Analytic Review of the Truth Effect. Personality and Social Psychology Review, 14(2), 238–257. https://doi.org/10.1177/1088868309352251

Schmidt, O. & Heck, D.W. (2024). The relevance of syntactic complexity for truth judgments: A registered report. Consciousness and Cognition, 117, 103623. https://doi.org/10.1016/j.concog.2023.103623