Wirtschaftsminister sprach zum Wirtschaftsstandort Hessen

Wir leisten uns mehr, als wir leisten,  lautete das Resümee des Vortrags von Dr. Alois Rhiel, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, den er auf Einladung der Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft in der Aula der Alten Universität gehalten hat.

Für Minister Rhiel war sein Besuch in Marburg ein Treffen mit Freunden und alten Bekannten, denn an der Philipps-Universität hat er seine wissenschaftliche Ausbildung erhalten, hier hat er bei Prof. Alfred Schüller (FB Wirtschaftswissenschaften, Forschungsstelle zum Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme) promoviert. Sehr kritisch ging Alois Rhiel in seinen Ausführungen zum Thema Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Hessen mit der wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Bundesland um, denn ihn störe das schlechte Verhältnis zwischen dem Export von in Hessen gefertigten Produkten und dem Import von im Ausland gefertigten Produkten nach Hessen. Es wird im Verhältnis zum Import zu wenig aus Hessen exportiert, lautete seine klare Botschaft, hier muss der Gesetzgeber bessere Anreize für die Industrie bieten.

Rhiel warnte auch vor dem immer größer werdenden Missverhältnis zwischen der Zahl der Menschen, die Geld in die Sozialkassen einzahlen, und denen, die aus diesen finanziert würden. Wir haben in dieser Frage bereits seit Jahren den Weg in eine Sackgasse beschritten, auf dem wir schleunigst umkehren müssen, um nicht gegen die Wand zu fahren, betonte der hessische Wirtschaftsminister. Er sah aber auch positive Signale an Hessens Wirtschaftshimmel, indem er unter anderem darauf hinwies, dass dieses Bundesland mit zu den Nettozahlern in die Finanzausgleichskasse der Bundesländer gehöre.

In der anschließend von Professor Michael Lingenfelder geleiteten Podiumsdiskussion kamen Dr. Ruprecht Bardt, IHK Kassel, Staatssekretär a. D. Gerd Behnke, Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Dipl.-Volkswirt Manfred Roth, Roth Werke sowie Helmut Ziegler, Köhler & Ziegler Anlagentechnik GmbH, zu Wort.

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