20.03.2006
Auszeichnung für Marburger Politologin und Friedensforscherin
Dr. Sonja Schüler erhält den Christiane-Rajewsky-Preis 2006.
Der durch die Arbeitsgemeinschaft für
Friedens- und Konfliktforschung (AFK) in Bonn vergebene und mit 500
Euro dotierte Christiane-Rajewsky-Preis ging in diesem Jahr an die
Marburger Politikwissenschaftlerin und Hochschuldozentin Dr. Sonja
Schüler. Ausgezeichnet wurde ihre Dissertation „Integration durch
Demokratisierung? Die Minderheitensituation der Roma in Bulgarien seit
1989“. Der Preis wurde von Professorin Dr. Hanne-Margret Birckenbach,
Politikwissenschaftlerin der Universität Gießen und Vorsitzende der
Jury, im Rahmen eines AFK-Kolloquiums vom 3. bis 5. März 2006
übergeben. Er fördert Arbeiten „jüngerer Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, die zu einem vertieften Verständnis der Ursachen von
Krieg und Frieden beigetragen haben“.
Schülers Arbeit behandelt die Situation der indisch-stämmigen Roma, die „in ihren europäischen Heimatstaaten mehrheitlich von gesellschaftlichem und ökonomischem Randgruppendasein betroffen sind“. Angesichts ihrer Marginalisierung könne von „Integration durch Demokratisierung nicht die Rede sein“, so die Politologin in ihrem Werk. Die Angleichung ihrer Lebenschancen sei hingegen maßgeblich „an die von der politisch-institutionellen Ebene ausgehende Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten in den Schlüsselbereichen Bildung und Erwerbswesen und an die konsequente Bekämpfung von Diskriminierung gebunden“, heißt es dort weiter.
Die Dissertation wurde Ende 2005 im Frankfurter Peter Lang Verlag veröffentlicht. Doktorvater der mit summa cum laude bewerteten Arbeit war der Marburger Politologe Professor Dr. Dr. Dirk Berg-Schlosser, der auch Mitglied des Marburger Zentrums für Konfliktforschung ist. Zweitgutachter war Professor Dr. Berthold Meyer von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.
Die 31-jährige Politikwissenschaftlerin, die derzeit weitere Veröffentlichungen vorbereitet und im vergangenen Jahr einen Lehrauftrag an der Philipps-Universität hatte, ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, etwa mit Doktorandenstipendien des Deutschen Akademischen Austauschdiensts und der Studienstiftung des deutschen Volkes. Im vergangenen Jahr erhielt sie zudem ein Forschungsstipendium der Professor-Dr.-Adolf-Schmidtmann-Stiftung der Philipps-Universität Marburg, die Forschungsaufgaben von Nachwuchswissenschaftlern der Medizin, Humanbiologie und Geschichte unterstützt.
Kontakt
Dr. Sonja Schüler
Tel.:
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