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25.04.2006

Universität auf Hannover Messe und Achema vertreten

Antibakterielle Implantatbeschichtungen, immobilisierte Proteine, Nanofasern und Präzisionsgassensoren – Marburger Forscher präsentieren ihre Arbeiten

Ein Grundbaustein, viele Anwendungen: Nanofasern aus verschiedenen Materialien finden ihre Einsatzbereiche zum Beispiel im Pflanzenschutz, in der Diagnostik, bei Wundverbänden oder in der Filtertechnik. Die Herstellung der nur milliardstel Meter dicken Fasern mittels „Elektrospinning“ ist eine Spezialität des Fachbereichs Chemie der Philipps-Universität Marburg, der das Verfahren nun vom 24. bis 28. April 2006 auf der Hannover Messe, der weltgrößten Industrieschau, vorstellt. Ihre Exponate und Informationen zum Thema „Nanofasern durch Elektrospinnen: Präparation, Modifizierung, Charakterisierung und Anwendungspotential“ ( Messeflyer Nanofasern ) präsentieren die Marburger Professoren Dr. Andreas Greiner und Dr. Joachim H. Wendorff gemeinsam mit Professor Dr. Hans E. Hummel von der Justus-Liebig-Universität Gießen auf einem Gemeinschaftsstand des TechnologieTransferNetzwerks Hessen .

Nur wenige Wochen später, nämlich vom 15. bis 19. Mai 2006, sind Marburger Forscher auf der Achema 2006 in Frankfurt am Main, einer Fachmesse für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie, vertreten. Zum Beispiel Professor Dr. Michael Keusgen und Dr. Markus Hartmann vom Institut für Pharmazeutische Chemie des Fachbereichs Pharmazie: „Unsere Kernkompetenz“, so Hartmann, „liegt in Dienstleistungen rund um die Immobilisierung von Biomolekülen.“ ( Messeflyer Biosensoren ) Dabei werden biologische Komponenten wie Enzyme oder andere Proteine so auf eine Oberfläche aufgebracht, dass sie daran binden und dabei ihre Funktionsfähigkeit behalten. Beispiele für Anwendungen gibt es viele, etwa im Bereich der Arzneimittelforschung: „Indem wir etwa für unsere Kunden aus Medizin und Biotechnologie Antikörper auf einer Oberfläche aufbringen“, erklärt Hartmann, „geben wir ihnen damit die Möglichkeit an die Hand, eine Substanz- oder Flüssigkeitsprobe gleichzeitig auf zahlreiche Krankheitserreger hin zu untersuchen.“ Auf ähnlichem Weg sind beispielsweise auch hocheffiziente „Pharma-Screenings“ im Rahmen der Arzneistoffsuche möglich.

Ebenfalls auf der Achema wird Professor Dr. Udo Bakowsky vom Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie „Antibakterielle und antiadhäsive Implantatbeschichtungen“ vorstellen ( Messeflyer Surface Coatings ). Unter Implantaten sind dabei Katheter zu verstehen, wie sie etwa zur Behandlung von Krankheiten im Urogenitaltrakt eingesetzt werden. „Das Problem solcher Katheter“, so Bakowsky, „besteht darin, dass sich darauf schnell Bakterien einnisten können.“ Bestandteile von Urin, Blut oder Serum lagern sich ebenso ab wie beispielsweise Material von Nierensteinen. „Insbesondere mittels so genannter Tetraether-Lipide verhindern wir, dass sich eine solche Inkrustationsschicht bildet“, erklärt Bakowsky. Die von ihm entwickelten Beschichtungen verfügen unter anderem auch über antibiotische Eigenschaften und sind daher in der Lage, viele Patienten, denen ein Katheter gelegt wird – das geschieht in Deutschland rund zwölf Millionen Mal jährlich – vor bakteriellen Entzündungen zu bewahren.

Der Fachbereich Chemie ist auf der Achema erneut durch die Professoren Greiner und Wendorff vertreten. Neben ihnen wird Dr. Hermann Uchtmann aus der Physikalischen Chemie „Präzisionsgassensoren für H 2 , O 2 , CO u.a.: Kalibrationseinrichtungen und Messsysteme“ präsentieren ( Messeflyer Gassensoren ). „Das Besondere an diesen Systemen“, so Uchtmann, „ist die hohe Zuverlässigkeit und Präzision unserer Sensoren und die vollautomatischen Analysemöglichkeiten, die sie bieten.“ Sauerstoffsensoren etwa finden ihre Anwendung vor allem in der Biotechnologie, während Wasserstoffsensoren unter anderem im Energiesektor zum Einsatz kommen. Neben einer großen Vielfalt an Sensoren bietet Uchtmann seinen Kunden aus der Industrie vor allem auch die dazugehörigen Dienstleistungen an.

Weitere Informationen

Professor Dr. Udo Bakowsky: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Pharmazie, Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Ketzerbach 63, 35037 Marburg
Tel.: (06421) 28 25884, E-Mail: bakowsky@staff.uni-marburg.de , Internet: www.uni-marburg.de/fb16/forschung/ag_bakowsky

Professor Dr. Andreas Greiner: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Chemie, Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28 25573, E-Mail: greiner@staff.uni-marburg.de , Internet: www.chemie.uni-marburg.de/~akgr

Dr. Markus Hartmann: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Pharmazie, Institut für Pharmazeutische Chemie, Marbacher Weg 6, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28 25939, E-Mail: hartmanm@staff.uni-marburg.de ,

Professor Dr. Michael Keusgen: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Pharmazie, Institut für Pharmazeutische Chemie, Marbacher Weg 6, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28 25809, E-Mail: keusgen@staff.uni-marburg.de , Internet: www.uni-marburg.de/fb16/forschung/ag_keusgen

Dr. Hermann Uchtmann: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Chemie, Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28 22744, E-Mail: uchtmanh@staff.uni-marburg.de

Professor Dr. Joachim H. Wendorff: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Chemie, Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg
Tel. (06421) 28 25964, E-Mail: wendorff@staff.uni-marburg.de , Internet: www.uni-marburg.de/phys-chemie/Wendorff/index.htm

Homepage der Achema: www.achema.de

Homepage der Hannover Messe: www.hannovermesse.de

Auf den Internetseiten des Referats für Forschung und Transfer finden Sie einen Überblick über alle Messebeteiligungen der Philipps-Universität .