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03.05.2006

Dalberg-Preis für Tanja Pommerening

Erfurter Akademie ehrt Ägyptologin und Apothekerin für Dissertation über altägyptische Hohlmaße – „Bahnbrechende Erkenntnisse“ durch „völlig neuartige Zugänge“ erlangt

Übergabe des Dalberg-Preises
Dr. Tanja Pommerening erhält in Ilmenau den Dalberg-Preis von Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Werner Köhler (rechts), dem Präsidenten der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, und Professor Dr. Peter Scharff, Rektor der TU Ilmenau. Foto: Burkard Fritz

Dr. Tanja Pommerening, Marburger Ägyptologin und Apothekerin, hat von der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt sowie der Technischen Universität Ilmenau den Dalberg-Preis 2005 erhalten. Der bereits am 8. Oktober 2005 verliehene und mit 1.500 Euro dotierte Preis würdigte ihre ägyptologische Dissertation „Die altägyptischen Hohlmaße“. Die „herausragende“ Arbeit werde sich als „ein Standardwerk“ etablieren, sagte Professor Dr. Klaus Manger, Vizepräsident der Erfurter Akademie, in seiner Laudatio. Pommerening sei darin „mit zahlreichen völlig neuartigen Zugängen zu Medizin, Pharmazie und Metrologie“ zu „bahnbrechenden Erkenntnissen“ gelangt.

Der „Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung“, der im Jahr 2005 zum ersten Mal verliehen wurde, richtet sich an Arbeiten, die eine „Brücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaften“ schlagen. Pommerenings Arbeit, die von der Tübinger Ägyptologin Professor Dr. Waltraud Guglielmi und dem Marburger Pharmazie- und Wissenschaftshistoriker Professor Dr. Fritz Krafft betreut wurde, widmet sich den altägyptischen Hohlmaßen von der Frühzeit bis zur griechisch-römischen Zeit. „Hohlmaße“, so schreibt die Ägyptologin, „waren ein wesentliches Instrument zur Aufrechterhaltung der Maat [der kosmologischen Ordnung], zur Regelung des Wirtschaftslebens, zur staatlichen Überwachung; sie wurden im Alltag gebraucht, im Ritual, bei der Herstellung von Arzneimitteln“. Zahlreiche ägyptische Texte aus vergangenen Jahrtausenden lassen sich erst durch die präzise metrologische Bestimmung der Hohlmaße korrekt interpretieren.

Pommerening, die in Marburg Pharmazie studiert und 1995 die Approbation als Apothekerin erworben hatte, studierte hier ab 1997 auch Ägyptologie und Geschichte der Pharmazie. Seit 1999 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Marburger Institut für Geschichte der Pharmazie, nimmt seit 2002 aber auch Lehraufträge im Fach Ägyptologie wahr.

Für Pommerening, deren im Jahr 2004 abgeschlossene Dissertation im vergangenen Jahr im Helmut Buske Verlag Hamburg erschien, ist die jüngste Auszeichnung nicht der erste Preis. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde sie mit dem Jerry Stannard Memorial Award der University of Kansas ausgezeichnet, und bereits im Jahr 2002 hatte sie den dritten Platz beim Baseler Ägyptologischen Nachwuchspreis erhalten.

Kontakt

Dr. Tanja Pommerening
Philipps-Universität Marburg
Institut für Geschichte der Pharmazie
Roter Graben 10
35032 Marburg

Tel.: (06421) 28 22830
E-Mail