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09.05.2006

Marburger Projekt zur Förderung von Frauen in den Naturwissenschaften von HMWK bewilligt

Büro der Frauenbeauftragten mit Projektantrag erfolgreich – Gelder werden für Fortbildungsangebote, Informationsveranstaltungen in Schulen bis hin zu Betriebsbesichtigungen eingesetzt – Vortragsreihe startet am 15. Mai

Weichen stellen
Weichen stellen: Ein vom HMWK gefördertes Projekt der Frauenbeauftragten unterstützt Frauen in den Naturwissenschaften.

Das Büro der Frauenbeauftragten der Philipps-Universität Marburg erhielt im Rahmen des Hochschul-Wissenschaftsprogramms (HWP) des Landes Hessen 65.000 Euro für das Projekt „Auf den Weg bringen … Strukturelle Maßnahmen zur Förderung von Frauen in den Naturwissenschaften und in der Mathematik/Informatik“. Die Förderung  erfolgt im Rahmen des HWP-Fachprogramms „Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ und dessen Schwerpunkt „Förderung von Frauen in den Naturwissenschaften“. Neben der Frauenbeauftragten Dr. Silke Lorch-Göllner wird auch die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Katja Heitmann für das Projekt verantwortlich sein.

„Die bewilligten Gelder“, so Lorch-Göllner, „wollen wir vor allem für Mitarbeiterinnenstellen sowie für Fortbildungsangebote, Vorträge, Werbung für naturwissenschaftliche Studiengänge in Schulen bis hin zu Betriebsbesichtigungen einsetzen.“ Einer der wichtigsten Gründe für das Engagement der Marburger Frauenbeauftragten: „Nach wie vor sind Frauen in den Naturwissenschaften unterrepräsentiert. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sich junge Frauen falsche Vorstellungen bezüglich der naturwissenschaftlichen Studiengänge und ihrer beruflichen Perspektiven machen.“

Damit sich dies ändert, ist im Rahmen des Projekts „Auf den Weg bringen“ ein umfangreiches Programm geplant. Unter anderem sollen studentische Hilfskräfte an Schulen für die naturwissenschaftlichen Studiengänge sowie für Mathematik und Informatik werben. „Solche Veranstaltungen haben wir bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt“, erklärt Katja Heitmann. So haben jeweils zwei Chemie-, Informatik- und Mathematikstudentinnen etwa im Landschulheim Steinmühle und in der Marburger Adolf-Reichwein-Schule über ihr Studium informiert. Nun sind Besuche bei weiteren Marburger Gymnasien geplant.

Darüber hinaus finden in den kommenden Wochen Fortbildungsangebote für Studentinnen im Hauptstudium und Doktorandinnen in den Naturwissenschaften sowie in Mathematik und Informatik statt (unter anderem: „Promotion erfolgreich verteidigt – und was dann?“ sowie „Auf dem Weg zur Führungskraft“). Auch Betriebsbesichtigungen für Schülerinnen, Studentinnen und Doktorandinnen stehen auf dem Programm, beispielsweise im Marburger Software-Unternehmen INOSOFT sowie beim nordhessischen Versorger des Gesundheitsmarkts, der B. Braun Melsungen AG.

Schließlich werden Frauen aus Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Vortragsreihe „Weichen stellen!“ über ihren privaten und beruflichen Werdegang referieren. „Für den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs heißt es nicht selten ‚Weichen stellen’“, so Lorch-Göllner, „wenn es um die Zukunft und die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht.“ Die Projektmitarbeiterinnen wollen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und zunächst vor allem Schülerinnen, Studentinnen und Doktorandinnen ansprechen, deren Interessens- und Studienschwerpunkte in der Geografie, Physik, Biologie, Chemie und Informatik liegen. Weitere Veranstaltungen sind bereits in Planung.

Als Referentinnen für „Weichen stellen!“ sind unter anderem selbständige Unternehmerinnen, Professorinnen und Laborleiterinnen eingeladen: eine Diplom-Geografin und selbständige Stadtplanerin etwa, eine Astrophysikerin und zweifache Mutter sowie die Leiterin eines chemischen Labors in einem Industrieunternehmen. Den Abschlussvortrag im Sommersemester wird eine Informatik-Professorin, Inhaberin einer Software-Firma und Mutter zweier Kinder halten – Thema: „Es geht auch anders – 30 Jahre erfolgreich als Frau in der IT-Branche!“

Die Vortragsreihe beginnt mit dem Vortrag von Dr. Renate Buchenauer zum Thema: „Ja, mach’ nur einen Plan – wie wird frau Stadtplaner?“ (Montag, 15. Mai 2006, um 18 Uhr im Sitzungssaal 01 der Philipps-Universität in der Biegenstraße 12). Interessierte Schülerinnen und Studentinnen sind herzlich eingeladen.

Weitere Informationen

Philipps-Universität Marburg, Büro der Frauenbeauftragten, Biegenstraße 10, 35032 Marburg
Dr. Silke Lorch-Göllner: Tel.: (06421) 28 26187, E-Mail: lorch@verwaltung.uni-marburg.de
Katja Heitmann: Tel.: (06421) 28 23505, E-Mail: heitmann@mathematik.uni-marburg.de

Büro der Frauenbeauftragten im Internet