20.06.2006
Richtfest für das BSL4-Labor
Nur sechs Monate sind vergangen zwischen der Grundsteinlegung und dem Richtfest für das Hochsicherheitslabor der Virologie auf den Lahnbergen. Für alle Beteiligten am Bau ein Rekord und der wurde entsprechend gewürdigt.
Die Rednerliste war sehr umfangreich, wie Baudirektor Peter Kettner vom Hessischen Baumanagement feststellte.
Für die Philipps-Universität bildet die Fertigstellung des Labors den Abschluss des zweiten Bauabschnitts auf den Lahnbergen, der mit dem Neubau der Zentralen Medizinischen Bibliothek, des Biomedizinischen Forschungsgebäudes, des Mutter-Kind-Zentrums sowie des Neubaus für die Virologie, die Immunologie und die Mikrobiologie begonnen wurde.
Staatsminister Udo Corts bezeichnete daher in seinen Grußworten diesen Bauabschnitt als Leuchtturmprojekt der Landesregierung für die Philipps-Universität und machte allerdings auch klar, dass er so schnell in Bauangelegenheiten nicht wieder nach Marburg komme. Er verwies darauf, dass die Virologie in Marburg, beginnend mit Emil von Behring, eine große Tradition besitze, die es mit der Fertigstellung dieses Hochsicherheitslabors auf nationaler wie internationaler Ebene aus zu bauen gelte.
Vergleichbare Einrichtungen gebe es zurzeit in Europa nur in Lyon und Stockholm, in Berlin und Hamburg seien ähnliche Labors im Bau.
Auf einer Grundfläche von etwa 20x20 Metern wurde ein fünfgeschossiges Gebäude errichtet, das auf vier Stockwerken die Versorgungs- und Entsorgungstechnik sowie in der Mitte das eigentliche Labor beherbergt. Wenn im Herbst 2007 die Inbetriebnahme vorgenommen ist, werden insgesamt zehn Mitarbeiter in dem Labor der höchsten Sicherheitsstufe auf etwa 270 Quadratmetern Fläche ihre Arbeit aufnehmen.
Für Uni-Vizepräsident Professor Gerhard Heldmaier bedeutet das BSL4-Labor einen Meilenstein zur Erforschung von Pandemien. Er verwies darauf, dass es eine hervorragende Grundlage im Rahmen der Excellenzinitiative zur Verzahnung von Lebens- und Materialwissenschaften an der Marburger Universität bilde und gleichzeitig die mit den Arbeiten Emil von Behrings begonnenen biowissenschaftlichen Forschungserfolge auch für die Zukunft sicherstelle.
Neben Präsident Professor Volker Nienhaus, dem Dekan des Fachbereichs Medizin, Professor Bernhard Maisch, der seine Ausführungen mit der prägnanten Feststellung „Forschung ist die beste Medizin“ abschloss, richteten auch der Direktor des Instituts für Virologie, Professor Hans-Dieter Klenk, Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel sowie die Architektin Professor Groß Grußworte an die zahlreich erschienenen Gäste.
Mit einem originellen Richtspruch, den obligatorischen Scherben und einem zünftigen Schmaus wurde das Richtfest beendet.
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