13.09.2006
Mit Fertilitätstest im Gründerwettbewerb erfolgreich
Marburger NanoRepro GmbH, zu der auch ein Forscher der Philipps-Universität gehört, errang 4. Platz – Wettbewerb „promotion Nordhessen“ war bundesweit ausgeschrieben
Unter anderem über Apotheken will die NanoRepro künftig ein Produkt
vermarkten, das es ermöglicht, die männliche Zeugungsfähigkeit auf
einfachste Weise zuhause zu überprüfen. Darüber hinaus bietet das
Unternehmen, das von Professor Dr. Martin Hrabé de Angelis, HD Dr.
Gunther Wennemuth, Nicolas Combé und Dr. Olaf Stiller im Februar
gegründet wurde, seinen Kunden das Verfahren der Kryokonservation an.
Dabei werden adulte Stammzellen über Jahre hinweg eingefroren.
Unfruchtbarkeit von Männern wird teilweise sehr spät
diagnostiziert
„Die Idee zu unserem Fertilitätstest basiert auf den Erfahrungen, die ich in der Marburger Klinik für Andrologie und Venerologie bei Professor Dr. Walter Krause machte“, erklärt Gunther Wennemuth. Häufig nämlich werde der Grund für ausbleibende Schwangerschaften zunächst bei der Frau vermutet, sodass die Unfruchtbarkeit von Männern teilweise erst sehr spät diagnostiziert werde. „Der Test für das ‚stille Kämmerlein’, bei dem die Konzentration von Spermien gemessen wird, kann nun die Hemmschwelle von Männern, ihre Zeugungsfähigkeit zu überprüfen, deutlich herabsetzen“, so Wennemuth. Demnächst stehen klinische Studien auf dem Programm, in denen unter anderem die Verlässlichkeit des Tests überprüft werden soll. „Schon im nächsten Jahr“, erwartet Wennemuth, „werden wir voraussichtlich in Produktion gehen.“
Auch das Verfahren der Kyrokonservation, das die NanoRepro
maßgeblich der Expertise von Martin Hrabé de Angelis verdankt, wird
bald einsatzfähig sein. Hrabé de Angelis, der in Marburg studierte, ist
Leiter des Instituts für Experimentelle Genetik im Forschungszentrum
für Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg bei München. „Mittels des
Einfrierens ihrer Stammzellen“, so Wennemuth, „können unsere Kunden ihr
genetisches Material über Jahrzehnte hinweg konservieren.“ Und wenn
künftige Methoden des Tissue Engineering es eines Tages erlauben,
Organteile aus Stammzellen zu „züchten“, kann wieder auf das
Genmaterial zurückgegriffen werden. „Das hat unter anderem den Vorteil,
dass die Stammzellen in diesem Zeitraum vor schädlichen Einflüssen etwa
durch Umweltgifte oder durch das Rauchen geschützt sind.“
Kooperationsvertrag mit Universität auf dem Weg
Auch die Forschungsreferentin der Phlipps-Universität, Dr. Bärbel Grieb, freute sich über die Auszeichnung: „Damit verzeichnen wir seit Beginn der 1990er Jahre insgesamt 14 Ausgründungen, die auf wissenschaftlichen Innovationen von Angehörigen der Universität basieren.“ Derzeit erarbeitet Grieb mit der NanoRepro einen Kooperationsvertrag und einen Existenzgründermietvertrag. „Damit wollen wir den Gründern in der Startphase unter anderem ermöglichen, die Infrastruktur der Universität für ihr Unternehmen zu nutzen.“
„promotion Nordhessen“ wurde im Jahr 1995 von der Volkswagen AG und dem Land Hessen initiiert, um innovative Geschäftsideen zu fördern und so den Wirtschaftsstandort Nordhessen zu stärken. In diesem Jahr waren insgesamt 41 Geschäftsideen zur Begutachtung eingereicht worden.
Weitere Informationen
HD Dr. Gunther Wennemuth: Philipps-Universität Marburg, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Robert-Koch-Straße 8, 35037 Marburg, Tel. (06421) 28 64042, E-Mail: wennemut@staff.uni-marburg.de , Internet: www.staff.uni-marburg.de/~aumuelle/ sowie www.guntherwennemuth.com
oder über NanoRepro GmbH: wennemuth@nanorepro.com
Dr. Bärbel Grieb:
Philipps-Universität Marburg, Referat für
Forschung und Transfer, Biegenstraße 10, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28 26938, E-Mail:
grieb@verwaltung.uni-marburg.de
Erfolgreiche Ausgründungen der Philipps-Universität:
www.uni-marburg.de/forschung/transfer/erfolgreichegruendungen
Homepage des Wettbewerbs „promotion Nordhessen“: www.promotion-nordhessen.de/promotion.htm