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12.11.2007

„Tibet in Marburg“ – Sonderausstellung ab 14. November

Neue Leitung der Religionskundlichen Sammlung bietet vielfältiges Programm

Franke
Das neue Team in der Religionskundlichen Sammlung: Kustodin Dr. Katja Triplett und Leiterin Prof. Dr. Edith Franke, Lehrstuhlinhaberin am Fachgebiet Religionswissenschaft
Im November zeigt die Religionskundliche Sammlung der Philipps-Universität Marburg  auf vielfältige Weise ihre Geschichte und ihre Schätze. Wir möchten die 80-jährige Einrichtung als Ort der Begegnung von Religionen, Wissenschaft und Öffentlichkeit präsentieren“, erklärt die neue Sammlungsleiterin, Prof. Dr. Edith Franke, die seit März 2007 von Dr. Katja Triplett als Kuratorin der Sammlung unterstützt wird.

„Tibet in Marburg“ heißt die neue Sonderausstellung in der Religionskundlichen Sammlung, die am 14. November eröffnet wird und unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch steht. Die Ausstellung wird von der Privatdozentin der Marburger Religionswissenschaft, Dr. Adelheid Herrmann-Pfandt wissenschaftlich geleitet. Unter tatkräftiger Mithilfe engagierter Studierender hat sie den Bestand der Tibetica in Marburg in den vergangenen zwei Semestern bearbeitet, der nun erstmals vollständig einem größeren Publikum vorgestellt wird. Zahlreiche Leihgaben von Marburger Privatsammlungen, der Völkerkundlichen Sammlung und des Tibethauses in Frankfurt ergänzen den Fundus der Religionskundlichen Sammlung. Die Sonderausstellung nimmt die geplante Verleihung der Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg an den Dalai Lama zum Anlass, über die geschichtliche und die aktuelle religiös-kulturelle Situation in Tibet zu informieren. Zur Ausstellung „Tibet in Marburg“ wird ein umfangreicher Begleitkatalog erscheinen. Diese Veröffentlichung setzt die von Dr. Kraatz begründete Schriftenreihe der Religionskundlichen Sammlung fort.

Tibetplakat Zudem wird die Veranstaltungsreihe „Religion am Mittwoch fortgesetzt, die in Kooperation mit dem Marburger Verein REMID (Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst) und dem Fachgebiet Religionswissenschaft veranstaltet wird und an jedem ersten Mittwoch im Monat stattfindet. Jedes Mal wird ein Aspekt rund um das Themengebiet „Religon“ aufgegriffen: Bisher waren es Vorträge zu „Religion und Politik“, zu der japanischen Religion Tenrikyo, zu neuheidnischen Ritualgruppen sowie ein Abend zur Entstehung des Films „Mythos Babylon“ und zuletzt eine Vorschau auf die bevorstehende Sonderausstellung zur Tibetforschung in Marburg. „Religion am Mittwoch“ beginnt jeweils um 17.30 Uhr mit einer halbstündigen themenbezogenen Sonderführung zu ausgewählten Gegenständen der Sammlung. Darauf folgt ein Vortrag, ein Film oder eine Podiumsdiskussion. Der Abend klingt mit der Möglichkeit zum Gespräch in den Räumen der Sammlung aus. Das aktuelle Jahresprogramm für „Religion am Mittwoch“ steht bereits bis Februar 2008 fest und findet sich auch im Internet. In den vergangenen Monaten haben jeweils zwischen 40 und 70 Personen die Veranstaltungen besucht. Der Transfer von wissenschaftlicher Forschung und ausstellungsbezogenen Projekten zum Thema „Religion“ stößt also auf ein breites Interesse innerhalb der universitären Öffentlichkeit, aber auch bei den Marburger Bürgerinnen und Bürgern. „Mit dieser Veranstaltungsreihe wird die Sammlung zudem ein Mal im Monat abends geöffnet, was im Rahmen der üblichen Öffnungszeiten nicht möglich ist“, erklärt Franke.

Auch anlässlich der „Nacht der Geisteswissenschaften“ am 23. November öffnet die Religionskundliche Sammlung von 19 bis 2 Uhr nachts ihre Türen und liefert mit Forschungsexpeditionen für Kinder am frühen Abend und einem Nachtprogramm mit Mythen- und Legendenerzählungen spannende Beiträge, die Besucherinnen und Besucher sowohl unterhalten als auch für die Inhalte und Gegenstände der Religionsforschung begeistern möchten. Ein weiterer abend- bzw. nachtfüllender Programmpunkt sind Dokumentarfilme über „Götter und Geister“ aus aller Welt. Die „Nacht der Geisteswissenschaften wird von der Stadt Marburg zusammen mit den geisteswissenschaftlichen Einrichtungen der Universität organisiert.

Die Religionskundliche Sammlung stellt sowohl für die Universität als auch für die Stadt Marburg einen einzigartigen Schatz dar. „Kein anderes Museum in Deutschland stellt „Religionen“ in den Mittelpunkt der Präsentation und verknüpft dabei wissenschaftliche Lehre mit Offenheit für das Publikum“, freut sich die neue Leiterin. „Die vielfältigen Aktivitäten des Jahres 2007 zeigen, dass sich die Religionskundliche Sammlung als ein lebendiger Ort der Begegnung, des kulturellen und interreligiösen Austausches versteht, der einen Einblick in die Vielfalt religiöser Kulturen der Welt bietet“, ergänzt Triplett.

Mit ihrer Arbeit möchten Prof. Franke und Dr. Triplett diesen „Schatz“ Marburgs sichtbarer machen. Dafür streben sie über bestehende Kooperationen hinaus die  Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, Studierenden und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. Künftige Aktivitäten rund um die Religionskundliche Sammlung sind zum Beispiel das Projekt der Patenschaften für restaurierungsbedürftige Objekte, regelmäßige Sonderausstellungen und die geplante Präsentation eines „Objekts des Monats“. Diese  zahlreichen Aktivitäten sollen die Attraktivität der Religionskundlichen Sammlung und ihrer Schätze vor Augen führen und die „Neue Kanzlei“ zu einem festen Ort der universitären und städtischen Kultur entwickeln.

Weitere Informationen:

Adresse: „Neue Kanzlei“, Landgraf-Philipp-Str.4
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr
Homepage unter: www.uni-marburg.de/relsamm