06.11.2007
Öffentlicher Workshop zum Campus Firmanei
Universitätpräsident und Oberbügermeister laden alle Angehörigen der Philipps-Universität und alle Marburger Bürgerinnen und Bürger zum Workshop "Bauliche Neuordnung der Philipps-Universität" ein: Die Veranstaltung findet am 16. November von 15 bis 20 Uhr sowie am 17. November von 10 bis 16 Uhr statt.
Am Alten Botanischen Garten soll ein neuer innerstädtischer Campus gebaut werden. In die Planungen zum so genannten "Campus Firmanei" sind alle Angehörigen der Philipps-Universität und alle Bürgerinnen und Bürger der Universitätsstadt Marburg einbezogen. Der Workshop am 16. und 17. November steht jedem Interessierten offen, alle können ihre Ideen und Vorschläge mit einbringen. Für die Moderation konnte Herr Prof. Dr. ing. Günther Uhlig (Köln/Karlsruhe) gewonnen werden (vgl. Hintergrund zur Bauplanung ).
Durch die Errichtung des Campus Firmanei leistet die Landesregierung einen historischen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Entwicklung der Philipps-Universität an einem Kernstandort der Stadt Marburg. Die Realisierung des Campus Firmanei findet im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA ( H ochschul E ntwicklungs- und U mbauprogramm: R und E rneuerung, K onzentration und A usbau von Forschung und Lehre in Hessen) in den nächsten Jahren statt. HEUREKA sieht bis 2020 Investitionen von drei Milliarden Euro für die hessischen Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen vor. Gemäß der Bedarfsplanung sind zur Arrondierung des Universitätsstandorts Marburg Projekte für mehr als 400 Millionen Euro erforderlich
Die Veranstaltung findet statt am 16. November von 15 bis 20 Uhr sowie am 17. November von 10 bis 16 Uhr im Landgrafenhaus, Universitätsstraße 7. Im Folgenden finden Sie das Programm und eine Erklärung zu den Themen der fünf Arbeitsgruppen: Städtebau und Denkmalschutz, Alter Botanischer Garten und Freiraumkonzept, Verkehr und Umwelt, Die Universität in der Stadt sowie Kreative Milieus – Interdisziplinarität auf dem Campus.
Freitag, 16.11.2007
15:00–15:30
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Eröffnung
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Prof. Dr. Volker Nienhaus,
Präsident der Philipps-Universität Egon Vaupel, Oberbürgermeister |
15:30–16:00
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Bericht über Stand der Arbeiten
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Prof. Dr. Katharina Krause, Vizepräsidentin |
16:00–16:30
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Was ist ein architektonischer und
städtebaulicher Wettbewerb? |
Dipl. ing. Joachim Klie,
Architektenkammer Hessen, Wiesbaden |
16:30–17:00
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Pause
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17:00–18:00
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Agenda/Moderator
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Prof. Dr. ing. Günther Uhlig, Köln/Karlsruhe |
18:00–20:00
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Arbeitsgruppen
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Samstag, 17.11.2007
10:00–12:00
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Arbeitsgruppen
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12:00–13:30 |
Pause |
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13:30–15:00
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Berichte der Arbeitsgruppen
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Moderation:
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15:00–16:00
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Abschlussdiskussion
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Moderation:
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Die Arbeitsgruppen und ihre Themen
1. Städtebau und Denkmalschutz
Urbanität im Sinne von Nähe, Dichte und
Vielfalt aller städtischen Funktionen zu schaffen, muss vordringliches
Ziel der geplanten baulichen und städtebaulichen Entwicklung der
Philipps-Universität in der Innenstadt sein. Mit dem Campus Firmanei
ist neben seiner großen Bedeutung für die Innenstadtentwicklung auch
die Herausforderung verbunden, Bedarfe neuer, für die
Universitätsentwicklung notwendiger Neubaumaßnahmen in qualitätvoller
Architektur und Nachfolgenutzungen in architektonisch bedeutsamen
Gebäuden in das zum großen Teil denkmalgeschützte Stadtgefüge der
Marburger Nordstadt zu integrieren.
Auch für den Handel, für den Publikumsfrequenz der zentrale
Standortfaktor ist, eröffnen sich im Umfeld des Campus, aber auch im
Campusgelände selbst, neue Chance, die mit der Verlagerung der Kliniken
entstandenen negativen Auswirkungen mehr als auszugleichen. Somit
verlieren die angestammten Standorte des Einzelhandels wie die
Oberstadt, die Ketzerbach und die Bahnhofstraße nicht an Bedeutung,
sondern tragen zu einer gesteigerten Urbanität der gesamten Innenstadt
bei.
2. Alter Botanischer Garten und Freiraumplanung
Der historische „Alte Botanische
Garten“ soll zukünftig das Zentrum des neuen Campus Firmanei bilden.
Mit seiner Größe von 3,6 ha bildet die Anlage im Stil der englischen
Gartenarchitektur mit Teich und altem Baumbestand einen Erholungs-,
Lehr- und Forschungsraum in vielfältiger Art und Weise. Die
Randbebauung durch die ehemalige Frauenklinik und das
Schwesternwohnheim soll einer zentralen Universitätsbibliothek
weichen.
Die Perspektive und Bedeutung des Alten Botanischen Gartens sowie der
neu entstehenden Freiflächen auf dem ehemaligen Brauereigelände und im
ehemaligen Kliniksareal sollen im Zusammenhang mit dem Campus Firmanei
im Rahmen der Arbeitsgruppe erörtert werden.
3. Verkehr und Umwelt
Der Campus Firmanei wird mit der zentralen Universitätsbibliothek und den geisteswissenschaftlichen Instituten zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen für die Nordstadt beitragen. Daher müssen möglichst stadt- und umweltfreundliche Angebote im Personennah-, Rad- und Fußgängerverkehr geschaffen werden. Große Stellplatzkonzentrationen in der Nordstadt sind zu vermeiden. Die Straßenräume und Freiflächen im Umfeld des Campus Firmanei sollen attraktiv gestaltet werden. Eckpunkte für die Verkehrsentwicklung sollten bereits mit der Auslobung des städtebaulichen Wettbewerbs vorgegeben werden. Die Sanierung alter Bausubstanz sowie die Realisierung größerer Neubauvorhaben bieten die Chance, moderne Energiekonzepte mit den aktuellsten technischen Standards umzusetzen. Bei der Projektierung des Campus Firmanei sollen diese Überlegungen von Beginn an in die Konzeption einbezogen werden.
4. Die Universität in der Stadt
Die Universität ist ein bedeutender
kultureller Faktor in Marburg. Das nimmt die Öffentlichkeit zurzeit
kaum wahr. Die zentrale Lage des Campus Firmanei bietet die Chance,
durch Transparenz zum öffentlichen Raum Wissenschaft erfahrbar zu
machen.
Die Arbeitsgruppe untersucht, welche Formen von Kultur im Zusammenspiel
von Einrichtungen und Veranstaltungen den Besonderheiten der
Philipps-Universität in ihrer ganzen Vielfalt auf dem Campus gerecht
werden können.
5. Kreative Milieus – Interdisziplinarität auf dem Campus
Wissenschaft braucht gute
Arbeitsbedingungen. Dazu gehören Räume für Lehre und Forschung.
Wissenschaft braucht aber auch die geplante und die spontane Begegnung
zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Studierenden,
sie braucht dafür Raum und Gelegenheit. Gelegenheiten ergeben sich
unter Nachbarn.
Thema der Arbeitsgruppe ist, welche Konstellationen von Fächern und
welche Formen von Kommunikation sich ergeben sollten und welche
Raumformen dafür erforderlich sind.