Promotionspreis der Landesärztekammer Hessen geht an Marburger Nachwuchswissenschaftler

Der diesjährige Promotionspreis der Landesärztekammer Hessen wurde am 7. Februar 2007 an den Marburger Nachwuchswissenschaftler Dr. Ivica Grgić verliehen. Das Präsidium der Landesärztekammer folgte dem Vorschlag des Fachbereichs Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg und ehrte den 1978 geborenen Grgić für seine Dissertation zur "Rolle der Ca ⁺ ²-aktivierten K ⁺ -Kanäle bei Endothelzellproliferation und Angiogenese“. Den Promotionspreis überreichte die Kammerpräsidentin Dr. med. Ursula Stüwe bei der Präsidiumssitzung in den Räumen der Landesärztekammer Hessen in Frankfurt. Die Untersuchungsergebnisse, die Grgić in seiner Doktorarbeit erhoben hat, sind von übergeordneter Bedeutung, so Doktorvater Prof. Dr. Joachim Hoyer in seiner Laudatio. „Die Angiogenese ist ein für das Tumorwachstum unerlässlicher Prozess. Wenn ein schnell wachsender Tumor nicht durch die Neubildung von Gefäßen seine Blutversorgung selber sichern kann, kann er nicht weiter wachsen. Es hat sich also als wichtiges therapeutisches Prinzip herausgestellt, dass man Tumorwachstum durch die Blockade des notwendigen Gefäßwachstums effektiv hemmen kann.“ Hierin läge die besondere Aussage der Arbeiten von Grgić, die zellbiologisch und systemisch Mechanismen der Regulierung der Angiogenese darstellen konnte und darüber hinaus eine therapeutische Anwendbarkeit in der Tumortherapie aufgezeigt hat.

Dr. Ivica Grgić ist seit 2004 als Assistenzarzt am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, in der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie, beschäftigt. Der gebürtige Berliner studierte an Universitäten in Berlin, San Diego (USA) und Guadalajara (Mexico). Neben dem Promotionspreis erhielt Grgić bereits zahlreiche Stipendien. Unter anderen ein Studienstipendium des Reemtsma Begabtenförderungswerks, ein mit 25.000 Euro dotiertes Forschungsstipendium der Deutschen Nierenstiftung und den Young Investigator Award der Deutschen Hypertonie Gesellschaft.

Der von der Landesärztekammer Hessen gestiftete Promotionspreis würdigt seit 1967 herausragende medizinische Dissertationen. Der Preis wird abwechselnd auf Vorschlag des Dekans des Fachbereichs Humanmedizin der Universitäten Frankfurt, Gießen und Marburg durch Beschluss des Präsidiums der Landesärztekammer Hessen verliehen. Die Preisvergabe erfolgte zunächst im Zweijahresrhythmus, seit 1986 jährlich.