01.03.2007
"Abgestempelt"- judenfeindliche Postkarten in UB-Ausstellung
An einer Auswahl von 300 Motiven wird die Wirkungsmacht stereotypischer Klischees gezeigt - Ausstellung noch bis 28. März 2007 zu sehen
Stereotype Darstellungen von Menschen sind seit jeher als
vereinfachende oder überspitzte Kommentare eine Methode zur Verbreitung
von Meinungen oder sozialer Identitäten. Als notwendiges Element der
Kommunikationskultur vereinfachen sie komplizierte Zusammenhänge und
machen sie leichter verständlich. Doch die Grenzen zwischen Stereotyp
und Vorurteil sind fließend. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden
antisemitische Karikaturen mit der einzigen Absicht zu verunglimpfen,
zu diffamieren und auszugrenzen massenhaft verbreitet, unter anderem in
Form von Postkarten. Gerade die vordergründige Harmlosigkeit vieler
Postkarten provoziert heute eine Fülle von Fragen: Wie populär war der
Antisemitismus tatsächlich? Welche Wirkung entfalten Karikaturen? Wie
werden solche Bilder konstruiert? Die Ausstellung ist eine Leihgabe
der Bundeszentrale für politische Bildung und wird von der Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Marburg gezeigt.
Das Buch zur Ausstellung: Abgestempelt. Judenfeindliche Postkarten /
hrsg. von Helmut Gold u.a. - Heidelberg: Umschau/Braus, 1999. - 380 S.
ISBN: 3-8295-7010-4
Kontakt
Dr. Bernd Reifenberg
Tel.:
(06421) 28 25101
E-Mail