07.03.2007
Eduardo Serra erhält Marburger Kamerapreis 2007
Der französische Kameramann ("Der Mann der Friseuse") wird für herausragende Bildgestaltung im Film geehrt - Laudatio hält Regisseur Patrice Leconte
Der mit 5.000 Euro dotierte Marburger Kamerapreis 2007 geht an den 1943 in Lissabon geborenen Kameramann Eduardo Serra. Serra, der seit 1970 französischer Staatsbürger ist, fotografiert bereits seit 1976 für hochkarätige, internationale Regisseure wie Patrice Leconte, Claude Chabrol oder M. Night Shyamalan.
Serra arbeitet wie „kaum ein zweiter Kameramann des Gegenwartskinos mit dem Licht als einem differenzierten und beweglichen Ausdrucksmittel des filmischen Erzählens“, erklärt Prof. Dr. Karl Prümm, Jurymitglied und Initiator des Marburger Kamerapreises. Er betont weiter, dass bei Serra „jede Einstellung eine eigene, konsequent gestaltete Lichtwelt mit immer wieder neuen Nuancen und Modulationen darstellt und dabei dem Zuschauer eine unvergleichliche Erfahrung des Lichts eröffnet“.
„Das unumstößliche Grundprinzip seiner Arbeit ist das Bekenntnis zum
natürlichen Licht, dessen Logik er stets respektiert, dessen Grenzen er
aber durch die Verwendung ungewöhnlicher Lichtquellen erweitert", so
begründete die Jury ihre Entscheidung für den „herausragenden
Lichtkünstler", "ganz eigene, phantastische Lichtwelten entstehen – mit
Farben und Stimmungen, wie sie bislang im Kino noch nicht zu sehen
waren. (...) Bei aller Universalität seiner Bildgestaltung bleibt
Eduardo Serra aber stets seinen Lichtkünsten treu, bewahrt sich seinen
ausgeprägten Blick für die Nuancen und Brechungen.“
Die Kulturdezernentin der Universitätsstadt Marburg, Kerstin
Weinbach, freut sich über die Entscheidung: „Der diesjährige
Preisträger Eduardo Serra illustriert sowohl die internationale
Ausrichtung des Marburger Kamerapreises als auch dessen Bedeutung für
die Kameraarbeit überhaupt.“
Der Preis wird am 16. März 2007 um 20.00 Uhr in der Alten Aula der
Philipps-Universität im Rahmen der 9. Marburger Kameragespräche
verliehen. Während der Kameragespräche werden alle Interessierten die
Gelegenheit haben, mit dem Preisträger persönlich ins Gespräch zu
kommen. Auf dem Programm der Kameragespräche stehen die Filme „Der Mann
der Friseuse“, „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ sowie „Blood
Diamond“.
Der Marburger Kamerapreis wird seit 2001 jährlich von der Universitätsstadt Marburg und der Philipps-Universität Marburg für herausragende Bildgestaltung im Film verliehen. Mit dem Kamerapreis soll die meist weniger beachtete Leistung bedeutender Kameramänner und Kamerafrauen im Film gewürdigt werden.
Zu den früheren Preisträgern zählen Frank Griebe ("Lola rennt"), der den Preis 2002 entgegennehmen durfte und der Niederländer Robby Müller ("Dancer in the dark"), der 2003 ausgezeichnet wurde. Als erste Kamerafrau wurde die Österreicherin Judith Kaufmann ("Erbsen auf halb sechs") 2006 mit dem Marburger Kamerapreis geehrt.
Kontakt
Michaela Naumann
Mediakontakt Laumer, Presse Marburger Kamerapreis 2007
Tel.:
(06421) 69009-20
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