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07.03.2007

„Weltbilder im Mittelalter“ – Internationales Kolloquium von Marburger Doktoranden

Von bayerischen Indienreisenden bis hin zu kosmologischen Weltmodellen – Arbeitsgruppe des Promotionskollegs der Philipps-Universität veranstaltet Tagung mit Teilnehmern von drei Kontinenten – Wechselspiel zwischen Bildern und der Wahrnehmung der Welt als Thema mit „brandaktuellem Bezug“

flyer Vom 9. bis 11. März 2007 veranstaltet die Arbeitsgruppe „Junge Marburger Mediävisten“ des Promotionskollegs für Geistes- und Sozialwissenschaften der Philipps-Universität Marburg das internationale Kolloquium „Perceptions of the World in the Middle Ages“. Doktorand(inn)en und junge Wissenschaftler(innen) von drei Kontinenten stellen drei Tage lang ihre Projekte vor, diskutieren neue Forschungsansätze und vernetzen sich als kommende Forschergeneration.

„Wir wollen auf diese Weise auch die engen Grenzen unseres Fachs Mediävistik durch interdisziplinäre Arbeit sprengen“, erklärt Philipp Billion, der die Tagung gemeinsam mit weiteren Marburger Doktoranden organisiert. Veranstaltungsort sind die Räume 304 und 306 der Alten Universität am Lahntor 3 in Marburg.

Insbesondere der Frage nach dem geografischen und astronomisch-kosmologischen Weltbild des Mittelalters soll auf der Tagung nachgegangen werden. Wissenschaftler(innen) aus Großbritannien, Österreich, Deutschland, der Türkei und aus den USA werden über „Die Weltchronik des Jans Enikel“, „Enzyklopädische Freskenzyklen in Repräsentationsräumen des 13. bis 15. Jahrhunderts“ und einen Saal in einem italienischen Palazzo als „Modell eines astrologischen Weltbildes“ sprechen. Auch die „Geschichte der mittelalterlichen Seekartographie“ und der „Reisebericht des bayerischen Indienreisenden Balthasar Sprenger“ stehen auf dem Programm, ebenso wie ein Vortrag über „Die kosmologische Auffassung in der Christlichen Topographie von Kosmas Indikopleustis“.

Die Welt und ihre Bilder - auch in der Gegenwart ein aktuelles Thema

„Unsere Tagung hat einen brandaktuellen Bezug, auch wenn sie sich zunächst ‚nur’ um mittelalterliche Themen zu drehen scheint“, erklärt Billion. „Es geht uns um das Verhältnis von Weltwahrnehmung und den Bildern, die zu deren Darstellung erzeugt werden. Genau dies wird auch in der Gegenwart diskutiert: Welchen Einfluss haben die Bilder, von denen wir tagtäglich überflutet werden, auf unser Weltbild und welche Weltbilder sind es, die genau dieses Destillat von Bildern erzeugen?“ Spannend werde es auf jeden Fall, erwartet der Mediävist: „Unsere Referentinnen und Referenten stehen allesamt am Beginn ihrer akademischen Laufbahn – wir rechnen also mit zahlreichen neuen Ideen.“

Die „Jungen Marburger Mediävisten“ werden, ebenso wie die anderen Arbeitsgruppen des Marburger Promotionskollegs für Geistes- und Sozialwissenschaften, durch die Universität finanziell und organisatorisch bei der Veranstaltung von Tagungen unterstützt. So fand etwa im vergangenen Jahr der Workshop „Jerusalem im europäischen Mittelalter“ statt, für den als Referent unter anderem der Direktor des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, Professor Dr. Gerhard Wolf gewonnen werden konnte. Schon am 27. und 28. März 2007 ist die nächste Tagung geplant: Dann lädt die Arbeitsgruppe „Nationale und kulturelle Identität/Alterität“ zu ihrer Konferenz über „Antisemitismus als Form gesellschaftlicher Ausgrenzung“ ein.

Weitere Informationen

Programm "Weltbilder im Mittelalter"

Marburger Promotionskolleg für Geistes- und Sozialwissenschaften

Kontakt

Philipp Billion
Marbacher Weg 27 1/2, 35037 Marburg
Tel.: (0162) 78 43 500
E-Mail