12.04.2007
Teilnehmer im Alter zwischen 8 und 12 Jahren gesucht
Institut für Verhaltenstherapie und -medizin bietet Angst-Präventionskurse für Kinder
Schon Grundschulkinder leiden unter den Anforderungen unserer
Leistungsgesellschaft. Unkonzentrierte Kinder, aufsässiges Verhalten,
Wutanfälle oder Prügeleien auf dem Schulhof sind in aller Munde. Aber
auch den stillen, vermeintlich angepassten Kindern geht es mitunter
nicht gut – wovon jedoch kaum berichtet wird. Tatsächlich leidet schon
jedes zehnte 8-jährige Kind an einer Angststörung. Depressionen und
psychosomatische Beschwerden im Kindes- und Jugendalter nehmen zu.
Deswegen bietet das Institut für Verhaltenstherapie und –medizin an der
Philipps-Universität nun kostenfreie Präventionskurse. Teilnehmen
können alle Kinder zwischen 8 und 12 Jahren aus Marburg und Umgebung,
die unter leichten Angst-, depressiven und somatoformen Symptomen
leiden.
Ob ihr Kind von dem Präventionskurs profitieren kann, finden die Eltern
am ehesten heraus, wenn sie folgende Fragen beantworten: Klagt
das Kind über Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen, ohne dass
der Kinderarzt eine organische Ursache feststellen konnte? Hat das Kind
Angst vor unbekannten Situationen, vor dem Alleinsein, vor der Schule /
Klassenarbeiten? Hat es Angst, sich vor anderen zu blamieren, vor der
Schule oder vor Klassenarbeiten? Fühlt sich es anderen unterlegen, hat
es weniger Freude am Spielen mit anderen Kindern? Werden
ein bis zwei Fragen mit „ja“ beantwortet, besteht Präventionsbedarf und
eine Kursanmeldung ist möglich.
Denn um der Entwicklung einer psychischen Erkrankung entgegen zu wirken, sollte frühzeitig interveniert werden. Kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden zur Problembewältigung (Selbstmanagement-Ansatz) haben sich als sehr effektiv erwiesen. Dazu gehören eine realistische Einschätzung der Situation, der eigenen Fähigkeiten und der Hilfsmöglichkeiten von außen. Diese Strategien sind erlernbar.
Hier genau setzt der Präventionskurs „Probleme kann ich lösen!“ an. Dieser Kurs ist Bestandteil einer wissenschaftlichen Untersuchung des Instituts für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (IVV) an der Philipps-Universität Marburg zur Prävention introversiver Störungen in Deutschland. Das Ziel des Kurses ist es, der Entwicklung introversiver Störungen vorzubeugen. Über das Vorgehen und über Ablauf, Inhalte und Ausmaß der elterlichen Mitwirkung werden alle Eltern, deren Kinder am Kurs teilnehmen, vor Beginn des Kurses im Rahmen eines Informationsabends informiert.
Weitere Informationen
- Anmeldung: ab sofort telefonisch oder per E-Mail. Anmeldeschluss für den ersten Kurs ist der 4. Mai 2007. Im Mai finden Informationsveranstaltungen und unentgeltliche diagnostische Untersuchung statt. Der erste von mehreren Kursen startet nach den Sommerferien.
- Kosten: Die Teilnahme an den Kursen ist unentgeltlich, es entstehen Kosten für ein Arbeitsbuch in Höhe von 14,90 Euro.
- Ort und Dauer: Die Präventionskurse finden nachmittags in den Räumen des Instituts für Verhaltenstherapie und -medizin (IVV) in der Dürerstr. 30 in Marburg statt. Die zehn Kurseinheiten umfassen jeweils 1,5 Stunden, die nachmittags einmal wöchentlich (nicht in den Ferien) stattfinden.
- Mitarbeiter: Sylvia Eimecke und Jan Pauschardt, beides Diplom-Psychologen, Mitarbeiter im Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (IVV) an der Philipps-Universität Marburg e.V. und in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie (E-Mail: eimecke@med.uni-marburg.de bzw. pauschar@med.uni-marburg.de ) sowie Prof. Dr. F. Mattejat, Diplom-Psychologe; Ausbildungsleiter des IVVund Leitender Psychologe der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie.
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Kontakt:
IVV-Geschäftsstelle, Frau I. Karem, Hans-Sachs-Str.
4 und 6, 35039 Marburg
Tel.: 06421/2866472, E-Mail: ivv@med.uni-marburg.de - Internet : www.ivv-marburg.de
- Informationsbroschüre als Download