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04.04.2007

Struktur von Rechnungshöfen ohne nachweisbare ökonomische Konsequenzen

Marburger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Stefan Voigt stellt Studie vor

In einer jetzt veröffentlichten Studie zeigen die beiden hessischen Ökonomen Prof. Dr. Stefan Voigt (Universität Marburg) und Prof. Dr. Lorenz Blume (Universität Kassel), dass die Struktur von Rechnungshöfen keine nachweisbaren Konsequenzen auf eine Vielzahl ökonomisch relevanter Größen hat. Rechnungshöfe haben die Aufgabe, das Finanzgebaren von Regierungen zu kontrollieren. Ausgangshypothese der beiden Ökonomen war, dass eine höhere Unabhängigkeit der Rechnungshöfe von der Regierung bzw. ein umfassenderes Überwachungsmandat positive Konsequenzen auf das Finanzgebaren von Regierungen haben müsste. In einer Ländervergleichsstudie mit bis zu 40 verschiedenen Ländern wurden diese Hypothesen jedoch nicht bestätigt.

Voigt und Blume hatten insbesondere vermutet, dass eine höhere Unabhängigkeit bzw. ein umfassenderes Mandat der Rechnungshöfe mit geringeren Staatsdefiziten, einer höheren Effizienz der Regierungen, geringeren Korruptionsniveaus sowie einer höheren Produktivität der gesamten Wirtschaft einhergehe. Ihre empirische Analyse zeigt jedoch, dass das nicht der Fall ist. Allerdings ist eine allgemeine Aussage darüber, ob Rechnungshöfe überhaupt positive Wirkungen haben, nicht möglich, weil es fast keine Länder gibt, die vollständig auf Rechnungshöfe verzichten.

Weitere Informationen:
Die Studie „Supreme Audit Institutions: Supremely Superfluous? A Cross Country Assessment“ steht im Internet kostenfrei zur Verfügung unter http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=965434&high=%20Stefan%20Voigt

Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Voigt, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Barfüßertor 2, 35032 Marburg, E-Mail: voigt@wiwi.uni-marburg.de , Tel. (06421) 28-23196/23080, Fax (06421) 28-28974