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15.10.2008

Abenteuer Astronomie

Studium Generale beginnt am 15. Oktober 2008: Die Vortragsreihe beschäftigt sich sowohl mit der Prägung des Weltbilds im Laufe der Jahrhunderte durch die astronomischen Erkenntnisse als auch mit neueren technischen Entwicklungen und den damit erhofften neuen Einsichten, die wiederum unser Weltbild verändern werden.

Das Studium Generale der Philipps-Universität widmet sich im Wintersemester 2008/2009 dem Thema „Abenteuer Astronomie“. „In Zusammenarbeit mit der Volkssternwarte Marburg findet die Vortragsreihe aus einem bestimmten Grund gerade in diesem Semester statt“, erzählt Privatdozent Dr. Andreas Schrimpf vom Fachbereich Physik, Organisator des aktuellen Studium Generale. Als Meilensteine in der Geschichte der Astronomie gelten die erste wissenschaftliche Nutzung des Fernrohres durch Galileo Galilei und die richtige mathematische Beschreibung der Bahnen der Planeten in unserem Sonnensystem von Johannes Kepler in seinen „Keplerschen Gesetzen“ vor 400 Jahren, erklärt Schrimpf. Diese Jubiläen dienten den Vereinten Nationen als Anlass zur Ausrufung des Internationalen Jahres der Astronomie in 2009 (IYA2009).
Die Vortragsreihe beschäftigt sich sowohl mit der Prägung des Weltbilds im Laufe der Jahrhunderte durch die astronomischen Erkenntnisse als auch mit neueren technischen Entwicklungen und den damit erhofften neuen Einsichten, die wiederum unser Weltbild verändern werden – ein Abenteuer in wahrhaft astronomischen Dimensionen.

Studium Generale WS 2008/2009

Am 15. Oktober eröffnet Privatdozent Dr. Rolf Krauss das Studium Generale mit dem Vortrag „Über Sterne und Pyramiden im alten Ägypten“. Als Einstieg in das Thema soll der „Tierkreis von Dendera“ dienen. In dieser ägyptischen Darstellung des Sternenhimmels aus dem letzten vorchristlichen Jahrhundert sind einheimische und fremde babylonische Elemente vereint. Neben den alten ägyptischen Sternbildern des Nordhimmels stehen die jüngeren Tierkreisbilder als Zeugen der babylonischen Astrologie. Die ebenfalls dargestellten Planeten stammen wiederum aus der ägyptischen Tradition. Sie bieten ein Beispiel für Sterngottheiten, die sich bis in die über 2000 Jahre älteren Pyramidentexte zurückverfolgen lassen.

Das Stichwort „Pyramiden“ leitet über zum Thema einer praktischen Anwendung der Astronomie und zwar der überraschend genauen Orientierung der Pyramiden nach den Himmelsrichtungen. Vor wenigen Jahren präsentierte die Archäologin Dr. Kate Spence eine Aufsehen erregende Theorie, wie die Pyramiden orientiert wurden und wie sie sich astronomisch datieren lassen. Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, was sich aus heutiger Sicht über diese Theorie sagen lässt.



Dr. Rolf Krauss studierte Ägyptologie, Geschichte und Geographie und promovierte 1981 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über „Probleme des altägyptischen Kalenders und der Chronologie des Mittleren und Neuen Reiches“. 1996 habilitierte er sich an der Universität Hamburg mit einer Arbeit über „Astronomische Konzepte und Jenseitsvorstellungen in den Pyramidentexten“. Von 1982 bis 2007 hat er als Wissenschaftler bei den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz gearbeitet.

Weitere Informationen:
Das Studium generale findet jeweils mittwochs ab 20.15 Uhr im Auditorium Maximum, Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, statt.

Das vollständige Programm ist online abrufbar: www.uni-marburg.de/aktuelles/Generale .

Ansprechpartner: Priv. Doz. Dr. Andreas Schrimpf (FB Physik)
Tel. 0
6421 28-21338, E-Mail andreas.schrimpf@physik.uni-marburg.de

Die Volkssternwarte Marburg lädt als Begleitprogramm jeden Freitag ab 20 Uhr zu Sternführungen in die Sternwarte in Kirchhain ein: Schulzentrum, Dresdener Straße 18, 35274 Kirchhain.