Zurück zur Übersicht

03.12.2008

Forschungsstelle für Personalschriften baut Thesaurus THENOM auf

DFG bewilligte 150.000 Euro für Datenbankaufbau von Verfasser- und Verstorbenennamen in frühneuzeitlichen Leichenpredigten

Die Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg erhält rund 150.000 Euro für den Aufbau einer Datenbank der Namen von Verfassern und Verstorbenen in frühneuzeitlichen Leichenpredigten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte die Mittel, damit die Forschungsstelle, die eine Arbeitsstelle der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur ist, den Thesaurus Thesaurus Nominum Auctorum et Mortuorum (THENOM) aufbaut. Die etwa 56.000 Verfasser- und 32.600 Verstorbenennamen ermittelte die Forschungsstelle für Personalschriften aus den von ihr katalogisierten hessischen, schlesischen, sächsischen und thüringischen Leichenpredigten.

„Da die Verfasser und auch die Verstorbenen nicht nur am jeweiligen Standort bzw. in der jeweiligen Region lebten, an dem und in der die Leichenpredigten heute aufbewahrt werden, wird der THENOM weitgehend den gesamten deutschsprachigen Raum der Frühen Neuzeit erschließen“, sagt Prof. Dr. Rudolf Lenz, der Leiter der Forschungsstelle. Nach Abschluss der geplanten Arbeiten bis 2011 soll Wissenschaftlern und historisch interessierten Laien eine Datenbank zur Verfügung stehen, die mit knapp 90.000 Namensnachweisen ein wichtiges Hilfsmittel zur Personengeschichte und historischen Familienkunde der Frühen Neuzeit im Alten Reich sein wird.

thenom Die Datenbank werde ebenso komfortable Recherchemöglichkeiten bieten wie die bereits von der Forschungsstelle im Internet bereitgestellten Datenbanken Thesaurus Locorum (THELO) und Thesaurus Professionum (THEPRO), verspricht Lenz. Über Register mit den historischen und normierten Namen der Verfasser und Verstorbenen gelangt man bei der Recherche zu einer Detailanzeige, die vor allem Informationen zu den Leichenpredigten und anderen Trauerschriften enthält, welche aus der Feder eines Verfassers stammen oder einem Verstorbenen gewidmet wurden.

Ein Register der Erscheinungsorte dient zur Ermittlung der Verfasser, die an einem bestimmten Ort publiziert haben. In der Detailanzeige eines Ortes wird seine geographische Lage auf zwei Karten unterschiedlicher Auflösung veranschaulicht. Schließlich ermöglicht eine kombinierte Suche Recherchen mit unterschiedlichen Kombinationen jeweils zweier Merkmale wie beispielsweise Name, Geschlecht und Stand eines Verfassers oder Verstorbenen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz
Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg
Biegenstraße 36, 35037 Marburg
Tel.: 06421 / 28-23800, -23162, Fax: 06421 / 28-24501
E-Mail: lenzs@staff.uni-marburg.de
web.uni-marburg.de/fpmr