27.02.2008
Stadt Marburg unterstützt Chemikum erneut
Oberbürgermeister kündigt dauerhafte Hilfe für das Chemikum an
Vaupel hob bei der Spendenübergabe hervor, dass aus städtischer Sicht nicht nur das touristische Element mit seinen sekundären Effekten auf Gastronomie und Hotellerie im Vordergrund stehe. Sondern ebenso sei Marburg als Standort der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie daran interessiert, frühzeitig Nachwuchs für einen chemischen Ausbildungsberuf zu interessieren. Nicht zuletzt sei der soziale Aspekt wichtig, da das Chemikum nicht nur für die breite Öffentlichkeit interessant sei, sondern auch für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.
Bei einer Verstetigung des Chemikums, das derzeit zweimal pro Jahr für jeweils zwei Wochen stattfindet, werde die Stadt die finanzielle Unterstützung deutlich anheben bis hin zur Übernahme der Bewirtschaftungskosten, stellte der Oberbürgermeister in Aussicht. Die Chemieprofessorin Dr. Stefanie Dehnen begrüßte die Zusage als einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben gezeigt, dass unser Angebot ‚Chemie zum Mitmachen’ sehr nachgefragt ist. Um das Chemikum zu einer dauerhaften Einrichtung auszubauen, sind wir aber nun auf Hilfe von außen angewiesen.“ Deswegen wurde im vergangenen Jahr ein Förderverein gegründet, um Spenden aufzunehmen. „Gerne sind wir hier aktives Mitglied“, erklärt der Marburger Stadtentwicklungsreferent Wolfgang Liprecht, der auch in der Projektgruppe für die Umwandlung in eine Dauereinrichtung mitarbeitet.
Derzeit wird das Chemikum um Elemente anderer Naturwissenschaften erweitert: Seit 2006 beteiligen sich die Biologen, ab Wintersemester 2008 die Physiker, und auch mit den Pharmazeuten der Philipps-Universität laufen Gespräche. Pro Durchgang „stürmen“ 1.700 Besucher die Labore zum Mitmachen – die Plätze sind jedes Mal schnell ausgebucht. Wohl nicht zuletzt, weil für jeden etwas dabei ist: Neben dem normalen Betrieb für Menschen ab zehn Jahre gab es von Anfang an Sonderveranstaltungen für mindestens Vierjährige ebenso wie spezielle Versuche für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.
„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es nun, ein eigenes Gebäude von der Universität zugesprochen zu bekommen“, erklärt Dehnen die weitere Marschrichtung. Damit könnten sie leichter Sponsoren überzeugen, denn die laufenden Kosten könnten und sollten nicht von der Universität getragen werden. „Der Fachbereich Chemie unterstützt das Projekt im Rahmen seiner Möglichkeiten“, versichert der Dekan Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel, der erneut 10.000 Euro für 2008 zusagte, sodass für dieses Jahr die Kosten voll gedeckt seien. „Allerdings rechnen wir mit einer sechsstelligen Summe für die laufenden Betriebskosten“, sagt Dehnen, die einen Teil durch Eintrittgelder und durch Gebühren für spezielle Kurse zu erwirtschaften plant. Vizepräsident Dr. Michael Schween, bis vor Kurzem selbst im Fachbereich Chemie beschäftigt und aktiv an der Etablierung des Chemikums beteiligt, unterstrich das Interesse der Universität an der Einrichtung, allerdings könne die Hochschulleitung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verbindlichen Zusagen eingehen.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefanie Dehnen, Tel. 06421
28-25751,
E-Mail: stefanie.dehnen@staff.uni-marburg.de
Internet: www.chemikum-marburg.de