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05.02.2008

Gemeinsam für mehr Lehrkompetenz

Am 14. Februar 2008 startet das neu gegründete "Hochschuldidaktische Netzwerk Mittelhessen" mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung. Mit dieser Kooperation wollen die Universitäten in Marburg und Gießen sowie die Fachhochschule Gießen-Friedberg ihre Lehrenden für eine wissenschaftlich kompetente, moderne Hochschullehre qualifizieren.

Mit der Einführung von Studienbeiträgen und der Umstellung auf die Bachelor-/ Master-Studiengänge wird gute Lehre immer wichtiger. Die veränderten Rahmenbe­dingungen fordern von allen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern nicht nur hohe Fachkompetenz, sondern eine stärkere Ausrichtung auf die Studierenden und mehr Lernorientierung. In den meisten westlichen Ländern ist eine professionelle Ausbildung der Lehrkompetenz längst eine selbstverständliche Voraussetzung und Pflicht. Um auch in Mittelhessen diese Ausbildung zu optimieren, haben sich die Philipps-Universität Marburg, die Fachhochschule Gießen-Friedberg und die Justus-Liebig-Universität Gießen im Hochschuldidaktischen Netzwerk Mittelhessen (HDM) zusammengeschlossen.

Zur Auftaktveranstaltung am 14. Februar 2008 in Marburg sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Neben Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, und dem Präsidenten der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Volker Nienhaus, werden die zuständigen Vizepräsidenten der beteiligten Hochschulen anwesend sein. Der Vorstellung des Netzwerks durch die HDM-Lenkungsgruppe folgen Gastvorträge auswärtiger Referentinnen und Referenten:

  • Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm (IZHD Hamburg, AHD e.V.): „Professionalisie­rung und Kompetenzentwicklung im Verbund. Neue Perspektiven für die Hoch­schul­lehre“
  • Prof. Dr. Klaus Landfried (ehemaliger Präsident der Hochschulrektorenkonferenz): „Mehr Lernen statt Belehrung“
  • Agnes Weber, Sozialwissenschaftlerin (Schweiz): „Problemorientierte Di­dak­tik – ein viel versprechender Ansatz für selbstständiges Lernen an der Hoch­schule“
  • Prof. Mona Lisa Dahms, Universität Aalborg (UNESCO Chair PBL): „Establishing a Global PBL Community – the UNESCO Chair in Problem Based Learning“

Am Nachmittag gibt es ein Kursprogramm zu verschiedenen Themen der Hochschuldidaktik.

Die Gründung des Netzwerks ist die Antwort der drei Hochschulen auf die steigen­den Anforderungen an die Hochschuldozentinnen und Hochschuldozenten. Als Ge­meinschaftsprojekt soll es den Austausch und die Zusammenarbeit aller an der Lehre Beteiligten anregen und gleichzeitig für eine wissenschaftlich kompetente, moderne Hochschullehre qualifizieren. Das neue Zertifikat „Kompetenz für profes­sionelle Hochschullehre“ soll den Ausbau didaktischer Kompetenzen in der Hochschullehre nachweisen. Der Nachweis von Lehrkompetenz ist ein Einstiegskriterium in die Wissenschaft und damit auch ein Aspekt der Berufsqualifizierung. Mit der individuellen Professionalisierung ihrer Lehrtätigkeit leisten die Teilnehmenden einen aktiven Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Hochschullehre.

Die Kooperation der drei Hochschulen orientiert sich an der Nutzung der Synergie­effekte und bietet durch einen gemeinsamen Expertenpool ein breites Themenspek­trum sowie vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktsetzung. Alle Hochschullehrenden – Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter, Doktoranden, Habilitanden und Lehrbeauftragte – sind eingeladen, an den Veranstaltungen des HDM teilzunehmen.

Das Workshop-Angebot des HDM ist vielfältig: Den Einstieg in das Zertifikatspro­gramm bildet der Workshop „Am Anfang aller Lehre – Einführung in die Hochschuldikdaktik“, der am 22. Februar startet. Weitere Angebote sind zum Beispiel Kurse zu den Themen „Moderationstechniken in der Lehre“, „E-Learning“ oder „Konzepte der Gruppenarbeit“. Das Zertifikatsprogramm umfasst 200 Unter­richts­einheiten, die innerhalb von zwei bis drei Jahren absolviert werden können. Die­se teilen sich auf in Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlveranstal­tun­gen.

Weitere Informationen:

  • Veranstaltung am 14. Februar 2008, 10 Uhr, Alte Aula der Philipps-Universität Marburg, Am Lahntor 3
  • Programm und Online-Ameldung unter http://www.hd-mittelhessen.de
  • Ansprechpartner ist Thorsten Braun, Philipps-Universität Marburg
    Karl-von-Frisch-Straße 4, 35032 Marburg (Lahn)
    Tel. 06421 28-26124, E-Mail: hochschuldidaktik@uni-marburg.de