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16.04.2008

Web-Server "LBA online" für die Öffentlichkeit freigeschaltet

DFG-Projekt "Marburger Lichtbildarchiv online" präsentiert hochauflösende Urkundenfotografien im WWW

Das Web-Angebot LBA online

Das Marburger Lichtbildarchiv (LBA) ist die weltweit größte Sammlung von Photographien mittelalterlicher Urkunden im Format 1:1. Ende der 20er Jahre von dem Marburger Historiker Edmund E. Stengel gegründet, verfügt es über eine Sammlung von ca. 16.000 Urkunden in etwa 45.000 Abbildungen. Mittelalterliche Urkunden besitzen weit über ihren Inhalt hinaus auch durch die äußere Gestaltung, die Schrift, die graphischen Symbole und die Siegel eine hohe Bedeutung für die wissenschaftliche Interpretation und historische Einordnung. Stengels Idee war es folglich, die Urkunden als Denkmäler des Mittelalters zu sammeln, zu erforschen und der Wissenschaft zugänglich zu machen. Da die Originale in den Archiven ganz Europas liegen, können bestimmte, für die Urkundenforschung zentrale Fragestellung ohne erheblichen Aufwand nur im Marburger Lichtbildarchiv, das das verstreute Material sammelt und somit zusammenführt, bearbeitet werden.

Inhalt des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projektes ist es, sowohl die Abbildungen als auch die entsprechenden Findmittel, die beide bisher lediglich in herkömmlicher Form vorlagen, zu digitalisieren, in eine Datenbank zu überführen und so weltweit verfügbar zu machen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Meyer konnten nun Dr. Francesco Roberg (wissenschaftliche Koordination, bis April 2008), Matthias Klipsch (wissenschaftliche Koordination seit Mai 2008), Dr. Jürgen Nemitz (fachinformatische Koordination, bis November 2007), Lisa Dieckmann M.A. (fachinformatische Koordination, ab November 2007) sowie stud. phil. Sebastian Müller die einschlägigen Findmittel in eine Datenbank überführen. Dabei handelt es sich um einen historischen Datenbestand, der einstweilen noch nicht aktualisiert ist, so dass jüngere Entwicklungen wie etwa die jüngsten Bestandverlagerungen in Bayern oder neuere Editionen noch nicht nachgetragen sind. Diese Findmittel wurden mit den zur Zeit etwa 4500 digitalisiert vorliegenden Urkundenabbildungen verknüpft.

Parallel werden die restlichen Abbildungen mit einer Scanner-Kamera photographiert und nach und nach in die Datenbank integriert. Diese erlaubt die – gegebenenfalls auch kombinierte – Suche nach Aussteller, Empfänger, verwahrendem Archiv, Angaben zu Druck oder Regest, Ausstellungsort sowie weiteren Kriterien. In einer ersten Ansicht werden sämtliche Treffer durch einen Thumbnail der Urkunde sowie den zur Identifizierung nötigen Angaben angezeigt. Im Anschluß kann der Benutzer einen Treffer auswählen und erhält eine größere Ansicht der Urkunde sowie sämtliche vorliegenden Daten angezeigt. Die Anwendung ermöglicht zudem eine virtuelle Rotation der Abbildung sowie das Zoomen bis zur ungefähr achtfachen Größe. Durch ein JavaScript-Tool ist es möglich, die Abbildungen mit Hilfe der Maus auf dem Bildschirm zu bewegen und so einzelne Teile ohne Scrollen in den Blick zu nehmen. Über einen personalisierten Zugang lassen sich Arbeitsmappen für Forschungsprojekte, Vorträge oder die Lehre anlegen und verwalten. Die Implementation weiterer Komponenten ist geplant.

Das Lichtbildarchiv dankt insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Hochschulrechenzentrum der Philipps-Universität, die durch Einrichtung und Wartung des Web-Servers, die Entwicklung des Web-Designs und durch Programmierung eines JavaScript-Tools wichtige Unterstützung gewährten.


Zur Web-Anwendung


Kontakt

Lisa Dieckmann M.A./Prof. Dr. Andreas Meyer
Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte
Wilhelm-Röpke-Straße 6c
D-35032 Marburg

Tel.: 06421/28-24555
E-Mail