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03.04.2008

„Platz zum Auspowern“

Erfolgreiche Ferienbetreuung der Philipps-Universität

Spiel, Spaß und Sport in den Osterferien – unter diesem Motto bietet die Philipps-Universität zusammen mit den Stadtwerken Marburg derzeit zum ersten Mal ein Betreuungsprogramm für Kinder zwischen sechs und 12 Jahren an. Das bewegungsorientierte Konzept ist ein voller Erfolg - die teilnehmenden Kinder zeigen sich begeistert von der Gruppenfreizeit.

Laufen, Werfen, Lachen: Das Marburger Georg-Gassmann-Stadion wimmelt in diesen Tagen von Kindern im Grundschulalter, die mit großem Eifer an den angebotenen Übungen teilnahmen. Vor lauter Spaß ist fast nichts davon zu merken, dass Hochschule und Stadtwerke hier eigentlich einem dringenden Bedarf ihrer Beschäftigten Rechnung tragen. Denn viele berufstätige Eltern müssen während der Osterferien arbeiten und sind froh über eine Betreuungsmöglichkeit für ihren Nachwuchs.

Beim „Fallschirmspringen“ lassen die Kinder Bälle auf einem großen Tuch hüpfen, die dabei nicht herunterfallen dürfen. (Fotos: Heike Heuser)
„Wir wollten dem Wunsch vieler Eltern nach einer sinnvollen Ferienveranstaltung für ihre Kinder entgegen kommen“, sagt Dr. Silke Lorch-Göllner, die Frauenbeauftragte der Universität. Sie hat das Programm ins Leben gerufen, gemeinsam mit ihrer Kollegin bei den Stadtwerken. „Als wir im Herbst unser gemeinsames Pilotprojekt starteten, haben wir bewusst auf gesunde Ernährung und Bewegung gesetzt“, erläutert die Frauenbeauftragte der Stadtwerke, Karin Brahms. Dabei konnten die Initiatorinnen auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie im vergangenen Herbst bei einem Basketballcamp für Jugendliche gesammelt haben. Das aktuelle Angebot ist auf eine jüngere Klientel ausgerichtet, die man noch nicht unbeaufsichtigt zu Hause lassen kann: Das Gros der Teilnehmenden ist zwischen sieben und neun Jahre alt. Das Konzept wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität und der Stadtwerke sehr gut angenommen. Gut sechzig Kinder nehmen an dem Osterferiencamp teil, das noch bis zum kommenden Freitag läuft.

Ferienbetreuung - Hürdenlauf
Die kleinen Sportlerinnen und Sportler sind mit Eifer beim Hürdenlauf dabei.
Vor Ort kümmert sich Katrin Dehnert mit ihrem vierköpfigen Team um die kleinen Sportlerinnen und Sportler. Die junge Frau ist Trainerin im Hochschulsport der Marburger Universität und hat schon mit Kindern unterschiedlicher Altersgruppen gearbeitet; auch beim Basketballcamp im Herbst war sie als Betreuerin dabei. Für ihre derzeitigen Schützlinge hat sich Dehnert Spiele ausgedacht, die an Leichtathletik-Übungen angelehnt sind: „Leichtathletik ist ja sehr vielfältig, so dass das Angebot abwechslungsreich ist“, erklärt die Trainerin - „dadurch kann man die Kinder begeistern.“ Jeder Tag ist einer anderen Disziplin gewidmet – an dem einen Tag Laufen, am nächsten Werfen oder Springen. Während des Vormittags stehen zunächst Großgruppenübungen wie Mattentreiben und kleine Wettkämpfe in der Halle auf dem Programm - alles „spielerisch“, wie Dehnert betont. Die Teilnehmenden sind in fünf Teams aufgeteilt; sie tragen selbst gewählte Namen wie „Sharks“ oder „Wilde Elf“ und können Punkte sammeln, indem sie mit Softbällen auf Zahlen werfen.

Während der zweistündigen Mittagspause setzen die Betreuer auf stillere Beschäftigungen wie Vorlesen oder Basteln; da dürfen die Kinder zum Beispiel mit geschlossenen Augen bunte Gummibärchen probieren, um den Geschmack zu erraten. Es herrscht eine erstaunlich konzentrierte und entspannte Atmosphäre an den Tischen, die im Nebenraum der Georg-Gassmann-Halle zu einem großen U gestellt worden sind. Die Teilnehmenden sollen nach den Mahlzeiten etwas zur Ruhe kommen und entspannen, erläutert Dehnert. Sofern das Wetter es zulässt, geht es anschließend nach draußen. So übt sich an diesem Nachmittag eine der Mannschaften am Hürdenlauf über Bananenkisten; daneben hat eine andere Gruppe Spaß am Werfen mit Ball und Ringen. Jede Einheit dauert etwa zehn Minuten, dann wird gewechselt. Am Schluss hat jedes der Kinder alle Angebote mitgenommen – und die Zeit ohne Mama und Papa ist wie im Flug vergangen.

Ferienbetreuung - Dehnert
Katrin Dehnert (Mitte) betreut mit ihrem Team die Teilnehmenden des Ferienangebots.
Die Ferienbetreuung belegt zum wiederholten Mal das Bemühen der Philipps-Universität, ihre Angebote für Beschäftigte mit Kindern weiter auszubauen. Der jüngste Erfolg dieser Strategie ist die siegreiche Teilnahme am Wettbewerb „Familie in der Hochschule“, der vom Bundesbeauftragten für die neuen Länder, dem Centrum für Hochschulentwicklung und der Robert Bosch-Stiftung ausgeschrieben wurde – „eine Anerkennung unserer bisherigen Anstrengungen“, wie Lorch-Göllner erfreut feststellt.
Dass sich der Aufwand für alle Beteiligten lohnt, zeigt sich nicht zuletzt an dem Spaß, den die kleinen Sportlerinnen und Sportler haben. Der elfjährige Alex findet zum Beispiel „sehr gut, dass wir hier Platz haben, wo wir uns auspowern können.“ Am Ende des Tages können die Eltern dann ihre müde gespielten Kinder in Empfang nehmen. „Das ist doch schön“, sagt Dehnert beim Anblick der siebenjährigen Katharina, die mit lachendem Gesicht und roten Bäckchen beim Staffellauf mitmacht, „sie können fast nicht mehr, aber es macht Spaß!“ Für die Sommerferien planen die Veranstalter bereits eine Fortsetzung des erfolgreichen Angebots.

Weitere Informationen:

Ansprechpartnerinnen:
Dr. Silke Lorch-Göllner, Frauenbeauftragte der Philipps-Universität Marburg, Tel.: 06421 28-26187
Carmen Schumacher, Büro der Frauenbeauftragten, Tel.: 06421 28-26116
E-Mail: frauenb@verwaltung.uni-marburg.de