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02.06.2008

Überproportional viele Studienstiftler in Marburg

Die Philipps-Universität gehört zu dem knappen Dutzend staatlicher Hochschulen, die sich die meisten Hochbegabten, die von der Studienstiftung gefördert werden, zum Studium aussuchen. Die Marburger Studienstiftler sind fast zur Hälfte weiblich und verteilen sich über alle Fächer hinweg.

Unter den elf Begabtenförderungswerken, die Hochbegabte an deutschen Hochschulen unterstützen, ist die weltanschaulich neutrale Studienstiftung des deutschen Volkes das größte. Da andere Kriterien wie zum Beispiel politische oder konfessionelle Aspekte für eine Aufnahme in die Studienstiftung nicht relevant sind, werden die Stipendiaten allein aufgrund ihrer Begabung in die Förderung aufgenommen.

120 Studienstiftler haben sich derzeit für ein Studium an der Philipps-Universität Marburg entschieden. Damit ist Marburg für Hochbegabte eine der ersten Adressen unter den staatlichen Hochschulen: 0,58 Prozent der Immatrikulierten sind Studienstiftler. Eine höhere Prozentzahl der Studienstiftler im Verhältnis zur Gesamtzahl der Studierenden erreichen nur die Universitäten Freiburg (1,35 Prozent), Heidelberg (1,3 Prozent), Charité Berlin (1,1 Prozent), Lübeck (0,99 Prozent), Tübingen (0,88 Prozent), Humboldt Universität Berlin (0,77 Prozent), Mannheim (0,67 Prozent), Bonn (0,61 Prozent), Medizinische Hochschule Hannover (0,61 Prozent) und TU München (0,59 Prozent).

Die Marburger Studienstiftler verteilen sich über alle Fächer hinweg. Etwas mehr als die Hälfte sind männlich. Zusätzlich zu den 120 Marburger Stipendiaten in der Grundförderung (Studium) werden derzeit zehn Doktoranden und Doktorandinnen gefördert. „Damit liegt Marburg gut im Trend“, erklärt Cordula Avenarius, Pressesprecherin der Studienstiftung. „Von unseren insgesamt 9000 Stipendaten sind zehn Prozent in der Promotionsförderung.“

Eine Selbstbewerbung um Aufnahme in die Studienstiftung war bislang nicht möglich. Stattdessen werden geeignete Kandidaten und Kandidatinnen von Schulleitern, Professoren und Prüfungsämtern der Hochschulen vorgeschlagen. „Unser Vorschlagssystem funktioniert sehr gut. Im kommenden Jahr werden wir zusätzlich bundesweite Begabungstests einführen und danach die Besten zu unseren Auswahlseminaren einladen“, so Avenarius. „Damit wollen wir für noch mehr Gerechtigkeit bei den Zugangswegen sorgen.“

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