22.10.2009
Lehrer brauchen Anerkennung
Marburger Psychologen: Wertschätzung verhindert Depressionen
Berufliche Belastungen von Lehrern können zu Depressionen führen, sofern sie nicht durch Wertschätzung von Seiten der Vorgesetzten und Kollegen ausgeglichen werden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die Marburger Psychologen zusammen mit bayerischen Kollegen jetzt vorgelegt haben.
„Im Kern können die Ergebnisse dahingehend verstanden werden, dass berufliche Belastungen dann gesundheitsschädlich sind, wenn sie nicht durch Wertschätzung seitens Vorgesetzter und Kollegen honoriert werden“, erläutert Lehr. Die Studie wirft die Frage auf, welche Rolle dem Verhalten von Führungskräften bei dem Ansteigen depressiver Erkrankungen in den letzten Jahren zukommt. „Sofern Unternehmen an der Gesundheit ihrer Mitarbeiter interessiert sind, gilt es kreative Wege zu finden, wie Vorgesetzte ihren Mitarbeitern gegenüber Wertschätzung kommunizieren können“, folgert Lehr. An der Studie war neben der Marburger Arbeitsgruppe die Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee beteiligt.
Originalveröffentlichung: Dirk Lehr, Andreas Hillert, Stefan Keller: “ What Can Balance the Effort? Associations between Effort-Reward Imbalance, Overcommitment, and Affective Disorders in German Teachers”, International Journal of Occupational and Environmental Health 15 (Oktober 2009), 374-384
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Dr. Dirk Lehr,
Institut für Medizinische Psychologie
Tel.: 0 6421 28-64872
E-Mail:
dirk.lehr@staff.uni-marburg.de