27.10.2009
Sanierung des Marburger Hörsaalgebäudes wird bundesweites Leuchtturmprojekt
Reduktion der CO2-Emissionen um 75 Prozent ist Meilenstein auf dem Weg zur CO2-neutralen Universität
Unter dem Motto „Beim Klimaschutz gemeinsam vorneweg gehen“ hat das Energieunternehmen RWE z usammen mit seiner Tochtergesellschaft KEVAG und den Stadtwerken Marburg eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, wie das zentrale Hörsaalgebäude der Philipps-Universität Marburg energetisch bestmöglicht zu sanieren ist.
„Wir haben die Herausforderung angenommen, den Charakter des Gebäudes zu bewahren und es gleichzeitig zu erneuern und energieeffizient zu machen. Was hier entsteht, hat für zukünftige Umbauten, aber auch Neubauten – in Marburg und darüber hinaus – Modellcharakter“, sagt Dr. Norbert Verweyen, Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH.
In enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde haben die Planungsgesellschaft Hascher Jehle und das Ingenieurbüro für Bauklimatik Hausladen+Meyer das Effizienz-Konzept miterarbeitet. Dabei war auch zu berücksichtigen, dass ein Teil der Arbeiten während des regulären Vorlesungsbetriebs durchgeführt werden soll. Für die Sanierungsmaßnahmen, die von März 2010 bis Oktober 2011 laufen, wird das im Jahre 1962 erbaute Hörsaalgebäude lediglich in den Semesterferien gesperrt werden.
Die Kosten der Studie haben RWE und KEVAG im Rahmen ihres Energie-Effizienz-Programms zu 85 Prozent übernommen. Den Rest hat die Universität Marburg selbst finanziert. „ Wir waren von Anfang an als Energieberater gefragt und haben an verschiedenen Stellen, zum Beispiel im Bereich der Messtechnik, unser Know-how bereit gestellt,“ ergänzt Rainer Kühne, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg. Der lokale Energieversorger beliefert das Hörsaalgebäude auch künftig mit Fernwärme aus dem Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk am Ortenberg in Marburg.
Die Sanierungsmaßnahmen im Einzelnen
Der Wärmeverlust des Hörsaalgebäudes im Winter wird durch die Erneuerung der Glasfassade, Wärmedämm-Maßnahmen an Dach, Kellerdecke und Außenwänden sowie die Installation einer modernen Lüftungstechnik drastisch reduziert. Durch eine ausgewogene Kombination von natürlicher Lüftung und Sonnenschutzelementen kann in den warmen Monaten zudem auf eine Klimatisierung der Foyerbereiche weitgehend verzichtet werden. Sowohl die Raumheizung als auch die Raumkühlung wird nach der Sanierung von großflächigen Deckenelementen übernommen.