11.11.2009
Raumstabilität
Deutsch-Amerikanisches Forscherteam kommt der Lösung eines fundamentalen Problems der Systemneurowissenschaften näher
„Alle Tiere mit einem Bereich des schärfsten Sehens innerhalb der Netzhaut (Fovea) sind gezwungen, die Augen zu bewegen, um ein hochauflösendes Bild der Umwelt zu erhalten. Zu diesen Tieren gehört auch der Mensch“, so Bremmer weiter. In Ihrer Studie konnten die Wissenschaftler nun nachweisen, dass in bestimmten Regionen des Gehirns schon vor Beginn der Augenbewegung die Nervenzellaktivität systematisch reduziert wird. Allerdings, und dies war überraschend, war die Modulation der neuronalen Aktivität in jedem der untersuchten Hirngebiete unterschiedlich. Dieses Resultat widerspricht der bisher gültigen Hypothese, dass Aktivität schon zu Beginn der visuellen Verarbeitung (alle Stationen nach dem Auge) reduziert wird und Sehinformation somit global nicht mehr zur Verfügung steht. Die gefundene Modulation entsprach zeitlich genau derjenigen, die zuvor in psychophysischen Experimenten am Menschen beschrieben worden war. Bremmer und Kollegen konnten somit erstmals das neuronale Korrelat dieser Verhaltensdaten nachweisen. Die Studie, die bei ihrer Erscheinung schon in der Rubrik ‚ This week in the Journal ‘ als besonders wichtig hervorgehoben worden war, rangiert seit kurzem unter den ‚ Most read articles of the month ‘.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Frank
Bremmer, AG Neurophysik, Philipps-Universität Marburg, E-Mail:
frank.bremmer@physik.uni-marburg.de