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13.02.2009

Ausstellung zu prominenten Marburger Wissenschaftlerinnen

Abschluss der Feierlichkeiten „100 Jahre Frauenstudium“

Zum Abschluss der Feierlichkeiten rund um „100 Jahre Frauenstudium an der Universität Marburg“ wurde die überarbeitete Ausstellung „Wissenschaftlerinnen an der Philipps-Universität gestern und heute“ in der Alten Universität neu eröffnet. Sieben Ausstellungstafeln zeigen einige prominente Wissenschaftlerinnen, die durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre sowie durch ihr gesellschaftliches Engagement die Philipps-Universität Marburg geprägt haben. Zu ihnen zählen einerseits weibliche Pioniere an der Philipps-Universität Marburg wie die erste Professorin Prof. Dr. Dr. h.c. Luise Berthold oder die erste Professorin für Allgemeine Pädagogik Prof. Dr. Elisabeth Blochmann , die erste Ehrendoktorin Dr. h.c. Johanna Wyttenbach oder die erste Ehrendoktorin der Medizin Dr. h.c. Marie Anne Victorine Boivin-Gillain . Andererseits erinnert die Ausstellung auch an berühmte Wissenschaftlerinnen wie Ingeborg Weber-Kellermann, Professorin für Europäische Ethnologie, oder Elisabeth Selbert und Hannah Arendt, die beide in Marburg studierten.

Bereits zur 475.Jahrfeier der Universität hatte das Büro der Frauenbeauftragten die Ausstellung veranlasst und umgesetzt. Auf Anregung von Prof. Marita Metz-Becker wurden nun die Ausstellungstafeln nach sechs Jahren neu überarbeitet und erhielten durch Simone Tavenrath eine ansprechendere graphische Gestaltung.

Vizepräsidentin Prof. Dr. Babette Simon, Frauenbauftragte Dr. Silke Lorch-Göllner und Kanzler Dr. Friedhelm Nonne stoßen auf die gelungene Überarbeitung der Ausstellung an (Foto: Carmen Schumacher).
„Die Neueröffnung der Ausstellung schließt einen bunten Reigen aus Veranstaltungen zum Jubiläum“, sagt Dr. Silke Lorch-Göllner, die Frauenbeauftragte der Philipps-Universität. So zeigte im Sommersemester 2008 die Ausstellung „Weibliche Ärzte“ im Mutter-Kind-Zentrum rund fünfzig Jahre medizinischer Praxis von Ärztinnen in Deutschland und beleuchtete die wichtigsten Interessengebiete und Arbeitsbereiche der ersten Medizinerinnen. Ebenfalls durch Marita Metz-Becker angeregt, unterstützten die Ausstellung die Vizepräsidentin Prof. Br. Babette Simon sowie der Leiter der Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Prof. Schmidt. Eine zweite Ausstellung im Wintersemester in der Universitätsbibliothek widmete sich „Studentinnen in Marburg 1908-2008“ . Im Mittelpunkt der Ausstellung standen Alltag, Studium und Freizeitgestaltung von Studentinnen im Wandel der Zeit, zusammengestellt wurde sie von der Historikerin Dr. Margret Lemberg, der Fotografin Heike Heuser sowie von Lorch-Göllner und ihrer Mitarbeiterin Sarah Schwarz. Zeitgleich haben Prof. Dr. Susanne Maurer und Dr. Anja Lieb vom Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung eine Vortragsreihe zu dem Thema 100 Jahre Frauenstudium konzipiert und durchgeführt.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war am 28. Oktober: Der seit 1998 verliehene Frauenförderpreis der Philipps-Universität Marburg zeichnete das besondere und nachhaltige ehrenamtliche Engagement von Frauen im Bereich von Lehre und Studium und ging an Maria Sporrer und Prof. Dr. Marita Metz-Becker. Umrahmt wurde die Verleihung durch eine Lesung des Hessischen Landestheaters: „Die Frau soll studieren, weil sie studieren will“. Am selben Tag präsentierte Metz-Becker die Neuauflage der Autobiografie von Luise Bertold, der bis in die 1950er Jahre einzigen Professorin an der Universität Marburg, die den bezeichnenden Titel „Erlebtes und Erkämpftes“ trägt.

Neben diese Aktivitäten engagierten sich auch Studentinnen in Veranstaltungen: So organisierten Studentinnen des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften beispielsweise Podiumsdiskussionen mit Professorinnen zu Themen der Gleichstellung und Möglichkeiten der politischen Partizipation von Frauen. „Vor allem bedanken möchte ich mich bei der Vorbereitungsgruppe, die viele Veranstaltungen vorbereitete und konzipierte, besonders bei Marita Metz-Becker, Susanne Maurer, Carola Maltry, Anja Lieb und Sarah Schwarz“, schloss Lorch-Göllner das ereignisreiche Jubiläumsjahr.

Weitere Informationen:

Die Dauerausstellung ist im Kreuzgang der Alten Universität gehängt.
Eintritt ist frei. Öffnungszeiten montags bis freitags bis 18 Uhr.

Ausstellungstafeln (bitte klicken zum Öffnen der Tafel):