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27.04.2009

Workshop zu Hochschulneubauten im Audimax

Positive Reaktionen und zahlreiche Anregungen zur Nutzung des "Campus-Firmanei"

Workshop Uni-Neubauten1
Zahlreiche Anregungen gab es von den Teilnehmern des Workshops zum Campus-Firmanei.
Foto: Joachim Haak

Der zweite von der Philipps-Universität Marburg und der Universitätsstadt Marburg am 23. und 24. April organisierte Workshop "Campus-Firmanei" fand wiederum unter Beteiligung sehr engagierter und sachkundiger Teilnehmer statt. Vier Arbeitsgruppen befassten sich mit Themen zum "Städtebau und Denkmalschutz", dem "Alten Botanischen Garten und Freiraumkonzept", "Verkehr und Umwelt" sowie der "Universität in der Stadt" und "Kreativen Milieus - Interdisziplinarität auf dem Campus".

Sehr positiv aufgenommen wurde die städtebauliche, architektonische und funktionale Qualität des Entwurfs für die neue Universitätsbibliothek. In der Weiterent-wicklung sollten die Baukörper in den Fassaden klar ablesbar gehalten werden. Für die "fünfte Ansicht" - das Dach - müsse ein Gestaltungskonzept für die Kombination von Gründach auf den Baukörpern und Photovoltaik auf dem verbindenden Kaltatrium erarbeitet werden. Die Qualität der Baumaterialien sei so auszuwählen, dass der intensiv genutzte Bau auch auf Dauer ansehnlich sei, lautete das Fazit der von der Gruppe erarbeiteten Stellungnahme.

Positiv aufgenommen wurden auch die Ansätze für die Wegeführung, die den Alten Botanischen Garten als Gartendenkmal und als Ruheraum erhalten soll. Konkrete Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Architektenvorschlags schließen eine bessere Anbindung der Bibliothek an die Oberstadt sowie eine gute Fußgängerverbindung zur Mensa mit ein. Für die neu zu schaffende Kindertagesstätte wurde das Gärtnereigebäude gegenüber dem Musizierhaus vorgeschlagen.

Um im Rahmen der Bauausführung eine mögliche Absenkung des Grundwasserspiegels im Alten Botanischen Garten auszuschließen, hat sich der Bauherr verpflichtet, die bereits laufenden Untersuchungen hierzu fortzuführen und in Zusammenarbeit mit dem Planer auf den Bibliotheksneubau hin zu intensivieren.

Kontrovers diskutiert wurde die verkehrliche Erschließung. Konsens bestand über die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs. Vor allem am Pilgrimstein aber sei die Balance zwischen den Interessen der Fußgänger, der Radfahrer sowie dem fließenden und ruhenden Autoverkehr, des weiteren auch der Anforderungen durch den Busverkehr des Tourismus nicht leicht zu finden. Insgesamt gebe es hier noch Bedarf an Verbesserungen, aber auch Gelegenheit, die weiteren Entwicklungen zu beobachten.

Bekräftigt wurden die Wünsche aus dem ersten Workshop, auf dem Campus Interaktionen von städtischer und universitärer Öffentlichkeit aktiv zu gestalten. Hier wurden dem Architekten für die Ausführungsplanung eine Reihe konkreter Vorschläge vor allem zur Anlage der Ausstellungsbereiche in der zentralen Universitätsbibliothek gemacht. Notwendig sei es dabei, auch weiterhin die gesamte Innenstadt von der Mensa bis zur Ketzerbach und Bahnhofstraße mit dem künftigen Standort des Chemikums als einen Campus zu betrachten und die Interaktion über den engeren "Campus-Firmanei" hinaus zu fördern.

Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Nienhaus sowie Oberbürgermeister Egon Vaupel bedankten sich bei den Mitwirkenden des Workshops für das große Interesse an den Neubaumaßnahmen, die sowohl für die Philipps-Universität als auch die Marburger Nordstadt von zentraler Bedeutung sind. "Die gute Zusammenarbeit von Universität, der Stadt Marburg sowie der Hessischen Landesregierung zahlt sich nicht nur im Wettbewerbsergebnis, sondern auch in der positiven Reaktion der Öffentlichkeit aus", sagte Nienhaus zum Abschluss der Veranstaltung. Das Protokoll des Workshops wird gegenwärtig erstellt und die Ergebnisse ausführlich dokumentieren.

Weitere Informationen:

Bis zum 8. Mai 2009 können noch weitere Anregungen an folgende Adresse gerichtet werden:

Philipps-Universität Marburg, Joachim Haak, Dez. IV, Biegenstr. 12, 35037 Marburg; E-mail: joachim.haak@verwaltung.uni-marburg.de