30.07.2009
Tropenökologen beschließen Marburger Erklärung
Wissenschaftler fordern: kein Emissionshandel ohne Schutz der biologischen Vielfalt

Foto: Hellmuth Graßmann
Nach Aussage der Wissenschaftler besteht beim Emissionshandel die Gefahr, dass Wälder vor allem dort geschützt werden, wo die Landpreise am billigsten sind. Dieser Handel könne schnell einen Umfang von mehreren Milliarden Euro pro Jahr erreichen, wenn die auf der Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Kopenhagen im kommenden Dezember zu verhandelnden Verträge geschlossen werden.
Für Professor Eduard Linsenmair, vormaliger langjähriger Präsident der GTÖ, kommen die am stärksten gefährdeten Arten nicht nur in Amazonien vor, sondern auch in den letzten noch vorhandenen Waldresten der Philippinen, Madagaskars, Westafrikas und der südamerikanischen Anden. "Diese Gebiete sind "Hotspots" der biologischen Vielfalt - letzte Zufluchtsorte für zehntausende hoch bedrohter Tier- und Pflanzenarten". "Das ungeheuere Potenzial, mit Geld aus dem Emissionshandel die rasch verschwindenden Wälder zu retten, darf nicht davon ablenken, dass wir auch dringend Mittel für den Schutz bedrohter Arten benötigen", ergänzt Professorin Elisabeth Kalko, Vizepräsidentin der GTÖ, ihren Kollegen. Beendet wurde das Pressegespräch mit der Aufforderung der Wissenschaftler an alle Länder und die betroffenen Institutionen, in den Emissionshandel zu investieren, um den Schutz der rasch schwindenden Wälder voranzubringen.
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