20.08.2009
Bildarchiv Foto Marburg macht Porträts aus vier Jahrhunderten zugänglich
DFG fördert das Projekt „Digitaler Porträtindex druckgraphischer Bildnisse der Frühen Neuzeit“
Über 200.000 Porträts wird das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg erschließen und online publizieren. Das Projekt „Digitaler Porträtindex druckgraphischer Bildnisse der Frühen Neuzeit" wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt und ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
Ziel des Vorhabens ist es, eine möglichst große, repräsentative Auswahl druckgraphischer Porträts der Frühen Neuzeit aus den wichtigsten deutschen und österreichischen öffentlichen Sammlungen systematisch zu erschließen und erstmalig als einen sammlungsübergreifenden, illustrierten digitalen Verbundkatalog im Internet frei zugänglich zu publizieren.
Bei den Druckgrafiken, vor allem Kupferstiche und Holzschnitte, handelt es sich um Bildnisse von bedeutenden Fürsten, Geistlichen und Gelehrten der europäischen Länder, insbesondere der dem 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reich zugehörigen Gebiete. Die Grafiken aus der Zeit zwischen 1450 und 1850 befinden sich im Besitz prominenter grafischer Sammlungen: Vier Bibliotheken (Österreichische Nationalbibliothek, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Universitätsbibliothek Leipzig, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) und drei Museen ( Kunstsammlungen der Veste Coburg, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg) sind Kooperationspartner.
„In Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek wird die international maßgebliche Normdatei für Personennamen erstmals auf bildhaftes Kulturgut angewendet“, sagt Dr. Christian Bracht, der weitere Direktor des Bildarchivs Foto Marburg. Dies sei die Voraussetzung für eine umfassende Verknüpfung des „Porträtindex“ mit bibliothekarischen und anderen im Web angebotenen Informationsangeboten, wie z. B. der Online-Enzyklopädie Wikipedia oder der Europeana, die über die Bibliotheken hinaus den Zugang zu unterschiedlichsten Beständen des kulturellen Erbes ermöglichen. Auch eine englischsprachige Version ist geplant.
Bereits Mitte nächsten Jahres soll der „Porträtindex“ mit den ersten 130.000 Bildern und Daten online gehen.
Weitere Informationen:
Deutsches Dokumentationszentrum für
Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Prof. Dr. Hubert Locher, Dr. Christian Bracht –
Direktoren
Tel. 06421 28-23600,
E-Mail:
bracht@fotomarburg.de