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28.01.2010

Eckhard Nagel ist Ehrendoktor der Universität Marburg

Der Transplantationsmediziner, Gesundheitsökonom und Ethiker wurde am 27. Januar 2010 wegen seines umfangreichen Wirkens in Wissenschaft, Politikberatung und Kirche ausgezeichnet. „Mit Professor Nagel ehren wir einen engagierten Protestanten“, sagt der Dekan des Fachbereichs Evangelische Theologie, Prof. Dr. Dietrich Korsch.

Der Fachbereich Evangelische Theologie zeichnet Prof. Dr. med. Dr. phil. Eckhard Nagel mit der Ehrenpromotion aus. "Nagel macht kein Hehl daraus, dass die Wurzel seines Wirkens in Klinik, Universität oder im Ethikrat seine christliche Grundüberzeugung ist", begründete der Dekan des Fachbereichs Evangelische Theologie, Prof. Dr. Dietrich Korsch, die Entscheidung. Zudem setze sich Nagel als Präsident des Evangelischen und des Ökumenischen Kirchentages seit Jahren intensiv und nachhaltig dafür ein, dass der Glaube sich in die Gesellschaft einbringt und diese jenen als Bereicherung erfährt.

Neuer Ehrendoktor Eckhard Nagel (l.) und Dekan Dietrich Korsch (Foto: Hellmuth Graßmann)

Während des Festaktes zur Verleihung der Würde eines Doktors ehrenhalber spiegelten die Festredner das vielfältige Engagement Nagels wider: So sprach Katrin Göring-Eckardt, die Vizepräsidentin des Bundestages und Präses der EKD, über Nagels Engagement für die Evangelische Kirche Deutschlands, für den Kirchentag und für die Politik. "Nagel gibt dem Kirchentag Stimme und Gesicht, und dort, wo er ist, ist er mit ganzem Herzen dabei", lobte Göring-Eckardt.

Prof. Dr. Christoph Fuchs, Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, stellte fest, dass Theologie und Medizin kein Selbstzweck sein dürften, und sieht die Aufgabe der Medizin darin, die Gesellschaft menschlich zu gestalten. Nagel trage hierzu deutlich bei. Der Laudator Prof. Dr. Peter Dabrock unterstrich, wie sehr Nagel durch sein vielfältiges Engagement modernen Glauben lebe: „Seine Akzentuierung reflektierter Glaubensverantwortung in der Gesellschaft, besonders in vielen schwierigen Fragen des Medizinsystems, zeichnet Eckhard Nagel in besonderer Weise aus."

Direkt nach der Ehrenpromotion sprach Nagel zu Glaube, Liebe und Hoffnung. Insbesondere die Hoffnung sei eine Lebensdimension, die ihn als Arzt herausfordere. Denn Patienten suchten bei schweren Erkrankungen nach jedem Hoffnungsstrohhalm, während Ärzte einerseits Hoffnung wahren und vermitteln , aber andererseits auch ihre Grenzen akzeptieren müssten. Nicht zufällig schloss der bekennende Christ seine Ausführungen mit einem Gebet.

Der 1960 geborene Nagel ist derzeit Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bayreuth, Leiter des Transplantationszentrums sowie Chefarzt im Bereich Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie im Klinikum Augsburg, Primarius der Sonderkrankenanstalt Ederhof "Rehabilitation für Kinder und Jugendliche nach Organtransplantation" in Stronach (Osttirol) sowie langjähriges Mitglied zahlreicher Gremien, u.a. Nationaler und Deutscher Ethikrat, "Rürup-Kommission", Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages, war Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2005 in Hannover und ist Präsident des diesjährigen Ökumenischen Kirchentages.