30.11.2010
Wissenskulturen im zentraleuropäischen Kontext
Herder-Institut weiht Graduiertenschule ein
Das Marburger Herder-Institut eröffnet am kommenden Montag, den 6. Dezember 2010 eine Graduiertenschule zu Wissenskulturen im zentraleuropäischen Kontext. Das Institut kooperiert hierbei mit dem „Graduate Centre for the Study of Culture“ und dem Gießener Zentrum Östliches Europa. Die Partner vergeben Stipendien für Doktoranden und Postdoktoranden über eine Laufzeit von jeweils drei Jahren.
Die „Leibniz Graduate School for Cultures of Knowledge in Central European Transnational Contexts“ hat sich dem Herder-Institut zufolge zum Ziel gesetzt, „eine auf modernen Konzepten basierende, im Ost-West-Kontext transnational strukturierte Graduiertenausbildung zu etablieren. Sie widmet sich einem Grundproblem des Wissenstransfers: der zunehmenden Internationalisierung der Forschung und dem Wandern von Konzepten und Organisationsformen. Gerade in einem zentraleuropäischen Ost-West-Kontext wird die Verständigung über kulturwissenschaftliche Kernthemen von innovativen Übernahmen wie vom Fortbestehen nationaler Deutungs- und Tradierungsmuster bestimmt. Die Leibniz Graduate School stellt dem ein Konzept des multilateralen, dialogischen Wissenstransfers gegenüber.“
Thematisch fokussiere die Leibniz Graduate School daher auf den Stellenwert von Wissenskulturen in einem zentraleuropäischen Kontext. Grundlegend sei hierbei die kulturwissenschaftliche Grundausrichtung, die sich aus den Aufgaben, Ressourcen und dem dichten regionalen, nationalen wie internationalen Kooperationsnetz des Herder-Instituts ergibt.
Die neue Graduiertenschule wird am 6. Dezember um 15 Uhr c.t. im Alexander-von-Humboldt-Gästehaus, Rathenaustr. 24 A, Gießen mit der Präsentation der Einzelprojekte und einem Festvortrag feierlich eröffnet. Den Festvortrag hält Professor Dr. Patrick Harries, seit 2001 Professor für Geschichte Afrikas an der Universität Basel.
Weitere Informationen:
Ansprechpartnerin: Wiebke Rohrer M.A.,
Herder-Institut e.V.,
Tel.: 06421 184102
E-Mail:
wiebke.rohrer@herder-institut.de
Internet:
http://www.herder-institut.de/startseite/stipendienprogramme/leibniz-graduate-school.html
Programm
15.00 Uhr c.t. Begrüßung
Professorin Dr. Eva Burwitz-Melzer – Erste Vizepräsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen
Professor Dr. Horst Carl – Graduate Studies Executive des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC)
Professor Dr. Thomas Bohn – Zweiter Stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo)
15.30-15.45 Grenzüberschreitungen und Transformationen von Wissen in multikulturellen Räumen – Vorstellung der Leibniz Graduate School for Cultures of Knowledge in Central European Transnational Contexts
Professor Dr. Peter Haslinger
15.45-16.00 Die Entstehung von Ludwik Flecks Wissenschaftstheorie in der Wissenskultur der Lemberger Moderne
Sylwia Werner
16.00-16.15 Wissenschaft als Konstrukt und Inszenierung: ein deutsch-polnischer Vernetzungsfall im Spiegel der Hygienediskurse
Justyna A. Turkowska M.A.
16.15-16.45 Diskussion
16.45-17.00 Die neuzeitliche Residenzarchitektur in der Neumark
Dominika Piotrowska
17.00-17.15 Die Erkundung des Vorrats. Wissenschaftler und Akademien in den Imperien Ostmitteleuropas und die Bestimmung der verfügbaren Holzressourcen (ca. 1870-1914)
Dr. Christian Lotz
17.15-17.30 Mediale Narration nationaler Identität – vom Druck bis zum „Web 2.0“. Eine Untersuchung am belarussischen Fall
Konrad Hierasimowicz M.A.
17.30-18.00 Diskussion
18.15 Festvortrag
„Knowledge and Knowing: Managing and Measuring the New Across Space and Through Time“
Professor Dr. Patrick Harries (Basel)
Anschließend Sektempfang mit Buffet
Interessierte sind herzlich eingeladen.