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04.11.2010

Alles im Fluss

Wirtschaftswissenschaftler forschen in Afrika

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Am Unterlauf des Okawango. (Fotos: Dr. Michael Pröpper, Uni Hamburg)

Marburger Ökonomen erforschen in den kommenden Jahren im südlichen Afrika, wie nachhaltiges Landmanagement von institutionellen Rahmenbedingungen abhängig ist. Das Bundesforschungsministerium stellt für das Projekt fast 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Flusssystem des Okawango, das sich von Angola bis nach Namibia und Botswana erstreckt, gilt als eines der weltweiten Schwerpunktgebiete für beschleunigten Klimawandel, womit neue Anforderungen für die Landnutzung verbunden sind. Das aktuelle Forschungsvorhaben ist Teil eines interdisziplinären Gesamtkonzepts zur Zukunft des Okawango, „The Future Okavango“. In diesem Rahmen untersuchen Experten die Region empirisch und entwickeln Handlungsstrategien, Technologien und Systemlösungen für das südliche Afrika.

Auf Seiten der Philipps-Universität beteiligen sich Professor Dr. Michael Kirk und Dr. Thomas Falk vom Institut für Kooperation in Entwicklungsländern, Professorin Dr. Evelyn Korn von der Abteilung für Mikroökonomie sowie Professor Dr. Bernd Hayo von der Abteilung für Makroökonomie. Die Marburger Wirtschaftswissenschaftler haben vor, die Rolle von Institutionen und „Governance-Strukturen“  zu erforschen, die Anreize für ein verbessertes und nachhaltiges Landmanagement bieten – insbesondere für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen zur Bewältigung des globalen Wandels.

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Markt in einer angolanischen Kleinstadt am Okawango.

Die Agenda der Forschergruppe umfasst zum Einen mikroökonomische Analysen von Haushalten in Hinblick auf Anreize, Entscheidungsverhalten und Strategien der Ressourcennutzung; zum Anderen sind empirische Untersuchungen vorgesehen, die Fragen der Kooperation von Landnutzern auf Dorfebene bis hin zu zwischenstaatlichen Übereinkommen nachgehen sollen, zum Beispiel zum Erhalt des Wassereinzuggebiets des Okawango. Ein zweites Teilprojekt fungiert als Scharnier zwischen Wissenschaft, lokalen Landnutzern und Politik; es verfolgt das Ziel, Innovationen zu verbreiten und die Kompetenzen der Partner durch Bildungs- und Trainingseinheiten zu fördern.

Das Forschungsvorhaben ist Teil eines breiten inter- und transdisziplinären Ansatzes, der nicht nur die Grenzen zwischen Disziplinen wie  Hydrologie, Bodenkunde, Botanik, Mikrobiologie, Ethnologie und Umweltökonomik überwinden soll, sondern auch von Beginn an regionale Akteure aktiv einbindet. Die Marburger Wissenschaftler werden intensiv mit Bildungseinrichtungen und Nicht-Regierungsorganisationen in den Partnerländern zusammenarbeiten, zum Beispiel mit der „University of Namibia“, der „Polytechnic of Nambia“, der „University of Botswana“ sowie der „Desert Research Foundation of Namibia“.

Weitere Informationen:

Ansprechpartner: Professor Dr. Michael Kirk,
Institut für Kooperation in Entwicklungsländern
Tel.: 06421 28-23730
E-Mail: kirk@staff.uni-marburg.de
Internet: http://www.uni-marburg.de/fb02/ike