Marburger Geographen auf UNESCO-Veranstaltung in Paris

Im Januar 2010 wurde das Internationale Jahr der Artenvielfalt 2010 im Rahmen einer UNESCO-Konferenz in Paris eröffnet. Dort hatte die DFG-Forschergruppe 816 „ Biodiversity and Sustainable Management of a Megadiverse Mountain Ecosystem in South Ecuador “ (kurz: FOR816) gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Gelegenheit, ein Erfolgsbeispiel für gelungene gemeinsame Forschungsaktivitäten mit Entwicklungsländern im Bereich der Biodiversität mit einem Schwerpunkt auf Zugang und Vorteilsausgleich zu präsentieren. Die FOR816 war vertreten durch den Marburger Geographen Prof. Dr. Jörg Bendix und weitere Experten aus der FOR, durch Wissenschaftler des Kooperationspartners vor Ort, der technischen Universität (UTPL) sowie der Nationaluniversität (UNL) aus Loja (Ecuador) und der dort ansässigen Umweltstiftung Nature and Culture International (NCI) . Die DFG wurde durch die Programmverantwortliche für den ABS-CBD-Prozess vertreten.

Das internationale Programm " Access and Benefit Sharing " ( ABS , auf Deutsch: Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechter Vorteilsausgleich) erfüllt die Forderung nach gerechter Teilhabe von Entwicklungsländern an Forschung, nach Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechtem Ausgleich der Vorteile, die sich aus der Nutzung dieser Ressourcen ergeben, zu dem sich weltweit alle 191 Signatarstaaten der Biodiversitäts-Konvention ( Convention on Biological Diversity , kurz CBD ) verpflichtet haben. Diese Biodiversitäts-Konvention ist ein auf der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro ausgehandeltes internationales Umwelt-Vertragswerk. ABS dient wie andere Bestimmungen der CBD dazu, die Nutzung der natürlichen Ressourcen durch den Menschen mit der Erhaltung der biologischen Vielfalt zu vereinbaren.

Die DFG-Forschergruppe 816 (siehe auch www.tropicalmountainforest.org ) existiert seit 2007, ihr Sprecher und wissenschaftlicher Koordinator ist Prof. Dr. Jörg Bendix. Zu den 45 Forschungspartnern zählen außer zahlreichen deutschen Universitäten auch Hochschulen in Österreich, den USA und Ecuador. Stützpunkt vor Ort ist die Forschungsstation „Estación Científica San Francisco“ (ECSF) im  südecuadorianischen San-Francisco-Tal, in der sich ganzjährig etwa 35 Wissenschaftler aufhalten können.

Eine hochrangige DFG-Delegation mit dem DFG-Präsidenten Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner hatte im Oktober 2009 die Forschungsstation ECSF besucht, um sich ein Bild von der interdisziplinären Biodiversitätsforschung zu verschaffen.

Die Arbeit der Forschergruppe FOR816 wurde im November 2009 im ZDF in der Sendereihe „Inside Science“ vorgestellt, welche noch angesehen werden kann unter: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/913276/inside-science---Teil-1#/beitrag/video/913276/inside-science .

Kontakt

Prof. Dr. Jörg Bendix
Faculty of Geography, Philipps University Marburg, Deutschhausstr. 10, D-35032 Marburg (Germany)
Tel.: ++49-6421 / 28 - 24266
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