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14.04.2010

Polnischer Historiker hält erste Hans-Lemberg-Gedächtnis-Vorlesung

Herder-Institut feiert 60-jähriges Bestehen

Lemberg
Prof. Dr. Hans Lemberg (Foto: Herder-Institut/Wolfgang Schekanski)

Der polnische Zeithistoriker Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej (Warszawa) hält die erste Hans-Lemberg-Vorlesung , die an den im Dezember 2009 verstorbenen Marburger Osteuropa-Historiker erinnert. Sie wird ausgerichtet vom Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Philipps-Universität, dem Collegium Carolinum München und dem Herder-Institut. Die Veranstaltung ist der Höhepunkt des Festkolloquiums, mit dem das Herder-Institut sein 60-jähriges Bestehen feiert.

Den Auftakt der Jubiläums-Feier bildet am Donnerstag, den 22. April ab 15.00 Uhr die Eröffnung der Ausstellung "60 Jahre – 60 Momente" in den Räumen des Instituts (Bibliotheksfoyer und Eingangsbereich Neubau, Gisonenweg 5-7). Im Anschluss daran (ab 18.00 Uhr s. t.) wird zu einer Festveranstaltung im Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses geladen. Höhepunkt dieser Veranstaltung ist die erstmals organisierte Hans-Lemberg-Vorlesung, mit der der jüngst verstorbene Marburger Osteuropa-Historiker gewürdigt wird. Włodzimierz Borodziej, ein polnischer Zeithistoriker, spricht über „Polen und Deutschland nach dem Gedenkjahr 2009“. Am 23. April beschließt ein Festkolloquium der ostmitteleuropäischen Stipendiaten des Herder-Instituts die Feierlichkeiten. Einzelheiten können Sie dem Gesamtprogramm entnehmen.

Das Herder-Institut wurde 1950 in Marburg gegründet und ist eine der zentralen Einrichtungen der historischen Ostmitteleuropa-Forschung in Deutschland.
Für die Wahl Marburgs als Institutsstandort sprachen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Gründe:
Die Stadt war verkehrsgünstig gelegen und nur wenig zerstört, sodass hier die nach Westen verlagerten Bestände der Preußischen Staatsbibliothek Berlin als sogenannte Westdeutsche Bibliothek untergebracht werden konnten. Außerdem spielte sicher die Tatsache eine Rolle, dass an der Universität Marburg Persönlichkeiten lehrten, die für Kollegen, die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten gekommen waren, als Lehrer und Ansprechpartner auftreten konnten.
Das Herder-Institut beschäftigt sich mit der Geschichte und Kultur Estlands, Lettlands, Litauens, Polens, Tschechiens, der Slowakei und der Region Königsberg/Kaliningrad. Es gehört zur Leibniz-Gemeinschaft, eines Verbundes von bund-länder-finanzierten Forschungseinrichtungen aller Disziplinen.

Das Institut bietet eine hervorragend ausgestattete Forschungsbibliothek und verfügt über umfangreiche Sammlungen (Bilder, Karten, archivische Materialien, letztere mit dem Schwerpunkt Baltikum). Diese Sammlungen werden ständig ergänzt  und erweitert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, wobei die Bereitstellung elektronischer Ressourcen (Datenbanken) von stetig zunehmender Bedeutung ist.
Das Herder-Institut betreibt Forschungsprojekte und organisiert Tagungen, Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen. Ein Stipendienprogramm ermöglicht Forschungsaufenthalte von einem Monat bis drei Monaten. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählt die renommierte Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Herder-Instituts unterrichten an den Universitäten Marburg und Gießen.

Kontakt

Dr. Anna Veronika Wendland
Herder-Institut e.V.
Direktion
Gisonenweg 5-7
35037 Marburg

Tel.: +49 6421 184-121; mobil 0151-530 25 230
E-Mail