Zurück zur Übersicht

16.04.2010

Marburger Professorenschaft kritisiert Mittelkürzung

Appell an die Hessischen Landtagsabgeordneten

Professorenschaft, Dekaninnen und Dekane der Philipps-Universität haben sich in einem Brief an die Hessischen Landtagsabgeordneten gegen die angekündigte Kürzung der Hochschulbudgets gewandt. Das Schreiben, das am vergangenen Mittwoch versendet wurde, fordert die Abgeordneten dazu auf, „sich gegenüber der Landesregierung für die Rücknahme der angekündigten Kürzungen im Hochschulbereich einzusetzen“. Unterzeichner sind die Dekaninnen und Dekane sämtlicher Marburger Fachbereiche sowie weitere 296 Professorinnen  und Professoren der Philipps-Universität.

Das Hessische Wissenschaftsministerium hat Ende März bekannt gegeben, dass es plane, die Mittelzuweisungen an die Hochschulen um etwa 30 Millionen Euro pro Jahr zu reduzieren. „Dies bedeutet für die meisten hessischen Hochschulen eine sehr ernsthafte Gefährdung von Lehre und Forschung“, erklären die Unterzeichner des Briefes: „Im Wettbewerb um die besten Köpfe fallen die hessischen Hochschulen weiter zurück.“

Die geplanten Budgetkürzungen seien besonders zum gegenwärtigen Zeitpunkt fatal, schreiben die Verfasser weiter und begründen dies unter anderem mit den doppelten Abiturjahrgängen, deren Ansturm die Hochschulen in den kommenden Jahren zu bewältigen haben.

Das Schreiben geht auch auf die Situation an der Philipps-Universität ein: Hier komme als besondere Belastung hinzu, dass „die bestehenden massiven Wettbewerbsnachteile für die Marburger Universität nicht ausgeglichen werden“. Die Hochschule könne die reduzierten Zuschüsse nicht durch Rücklagen kompensieren, führen die Verfasser aus. „Für die älteste Universität Hessens bedeuten die Einsparungen eine massive Bedrohung des laufenden Lehr- und Forschungsbetriebs und eine Gefährdung ihrer Substanz“, begründen die Hochschullehrer abschließend ihren Appell an die Landtagsabgeordneten.

Weitere Informationen:

Das Schreiben im Wortlaut: www.uni-marburg.de/fb15/aktuelles/news/protestbrief.pdf