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20.05.2010

”Der Sieger beginnt mit M...”

Starker Auftritt der Ruderinnen aus Marburg

Jubel über die hervorragende Platzierung
Jubel über die hervorragende Platzierung (Foto: Tilman Dörr)

Erfolg für die Marburger Ruderinnen: Am Wochenende war das Frauenteam der Philipps-Universität bei der Auftakt-Regatta zur Ruderbundesliga am Start, die auf dem Main in Frankfurt stattfand. Sie behaupteten sich respektabel gegenüber starken Mannschaften, die mit zahlreichen Olympia- und Weltmeisterschafts-Teilnehmerinnen aufwarten konnten.

Jede der sechs Regatten der Bundesliga-Saison besteht aus einem Zeitfahren, einem Zwischenlauf und bis zu fünf weiteren Rennen im KO-System über jeweils 350 Meter auf der Sprintdistanz. Insgesamt 12 Frauen- und 33 Männerteams, zum Teil von internationalem Format sind in insgesamt drei Ligen gemeldet.

Direkt beim ersten Start mussten die Marburger Frauen den schweren Bedingungen in Frankfurt Tribut zollen. Für die Regatta waren nur kurze Schifffahrtsperren des Mains vorgesehen, während derer in kürzesten Zeitabständen gestartet wurde. Hierbei musste der Frauen-Achter um Steuerfrau Kerstin Leucker aus schlechter Position auf die Strecke gehen und konnte eine Kollision mit einer Boje nicht vermeiden. Bedingt durch die schlechte Platzierung wartete nun in der nächsten Runde der stärkste Gegner im Feld.

Doch das Team um Schlagfrau Franziska Beyerlein ließ sich nicht entmutigen: „Wer hier bestehen will, muss auch starke Gegner schlagen.“ Bereits eine Stunde später hatten sie die Chance, sich gegen die starken Mannschaften aus Krefeld, Rauxel und Minden zu behaupten. Zur Streckenhälfte lag das Marburger Boot gleichauf mit dem deutschen Sprintmeister aus Krefeld, konnte aber im Endspurt den mit vier Weltmeisterinnen besetzten Krefelderinnen nicht mehr folgen und holte den zweiten Platz.

Im folgenden Viertelfinale ging es um den Einzug in die Runde der letzten vier. Ein dritter Platz mit einer Sekunde Rückstand gegen zahlreiche Olympia- und WM-Teilnehmerinnen und ein donnernder Applaus für die starke Vorstellung im Ziel waren das Ergebnis.

In den Rennen um die Plätze 5-8 ging es nun erneut gegen die Mannschaft aus Minden, die sich für die Saison extra mit deutschen Meisterinnen aus Münster und Hannover verstärkt hat. Ein Fotofinish liess die Mainarena still werden, bis das Zielfoto ausgewertet ist. „Der Sieger beginnt mit M...“, begann der Regattasprecher, „und mit wenigen Hundersteln ist es: Minden!“ Großer Jubel beim Sieger, aber sportlich fair klopften die Marburgerinnen anerkennend gegen ihre Bordwand.

Im letzen Rennen ging es nun um Platz sieben gegen die Mannschaft aus Rauxel, trainiert vom Olympiatrainer des Frauenachters aus Seoul 1988. Auch hier entschied das Fotofinish: „...und wieder beginnt der Sieger mit M..., es ist Heartlight Marburg!“ Wenige Tausendstel reichten den Marburgerinnen zu Platz sieben. Niemand hatte dem Team ein solches Ergebnis zugetraut. Bundestrainer Hartmut Buschbacher schrieb in seinem Kommentar: „Ohne die Qualität ehemaliger oder aktiver Nationalruderer sehe ich die Marburger im unteren Tabellenbereich in Abstiegsgefahr.“ Langes und intensives Training, eine geschlossene Mannschaftsleistung der insgesamt 16 Marburgerinnen und ihr unglaublicher Mut, sich der Herausforderung Ruderbundesliga zu stellen, hat diesen Erfolg möglich gemacht. Nun gilt es sich für die nächste Runde in Rauxel am 19. Juni vorzubereiten, technisch zu verbessern und vielleicht schon dort im neuen Boot an den Start zu gehen. (Bericht: Tilman Dörr)

Weitere Informationen:

www.ruder-bundesliga.de

Kontakt

Daniel Riechmann
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