25.06.2010
Neue, hochmoderne Patientensimulatoren übergeben
Praktische Studentenausbildung in Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin gefördert
In einer Feierstunde wurden am 24.06.2010 zwei neue hochmoderne Patientensimulatoren für die Ausbildung angehender Mediziner am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität übergeben. Die beiden Simulatoren der neusten Generation werden zukünftig in der Ausbildung in Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin durch die Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie eingesetzt werden und ersetzen den bisher vorhanden ersten Simulator.
Bereits seit 2002 verwendet die von Prof. Hinnerk Wulf geleitete Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie einen Patientensimulator für die praktische Studentenausbildung in Anästhesie und Notfallmedizin. Solche Simulatoren ermöglichen, ähnlich wie in der Pilotenausbildung, das Training komplexer medizinischer Versorgung auch von bedrohlichen Zwischenfällen ohne Risiken für Patienten. Die neuen Simulatoren stellen „künstliche Patienten“ mit zahlreichen neuen, besonders wirklichkeitsnahen Köperfunktionen dar, an denen nahezu alle medizinischen Maßnahmen durchgeführt werden können, die bei einer Narkose oder Notfallversorgung notwendig sind. Sie reagieren computergesteuert auf Medikamentengaben, können eigenständig atmen und selbst die Pupillen reagieren auf Licht.
Prof. Dr. Hinnerk Wulf weis die Bedeutung des Simulatorunterrichts zu schätzen: „Der bisherige Simulator der ersten Generation war, neben dem überragenden Engagement unserer Dozenten, der Schlüssel zum erfolgreichen Studentenunterricht“. Im Jahr 2005 bekam die Klinik für Anästhesie den „Innovationspreis für die Lehre“ verliehen und ist 2010 von der Philipps-Universität als Marburger Kandidat für den Hessischen Lehrpreis nominiert.
Derartige Technik gewinnt nicht nur Preise, sie hat natürlich auch ihren Preis: Über eine Viertelmillion Euro hat die Philipps-Universität bereitgestellt, so der Dekan Prof. Dr. Matthias Rothmund, um diese in Hessen einzigartige Ausstattung zu ermöglichen. Und dies nicht ohne Grund, denn der Kurs „Anästhesiologie“ für die Studierendem im zweiten klinischen Ausbildungsjahr war in den vergangenen Jahren stets die am besten bewertete Ausbildungsveranstaltung aller medizinischen Lehrveranstaltungen der gesamten Medizinerausbildung in Marburg.
Professor Dr. K.J. Klose war als Studiendekan mit seinem MitarbeiterInnen maßgeblich an dieser Investitionsentscheidung beteiligt: „Für die Attraktivität des Medizinstudiums in Marburg ist erstklassige Lehre unerlässlich. Was wir heute in die Medizinerausbildung investieren, kommt in Zukunft jedem einzelnen Patienten zugute.“
Vorerst müssen auch die neuen Simulatoren noch in einem speziellen Seminarraum Platz finden. Sobald das Dr. Reinfried Pohl Lehr- und Lernzentrum benachbart zum Klinikum Lahnberge fertiggestellt sein wird, ist auch die Umgebung der Simulatoren wie die einer richtige Klinik. Eigens hierfür sind ein OP-Saal und ein Intensivstationszimmer geplant, ausgerüstet nicht nur mit der üblichen realen Klinikausstattung, sondern auch mit modernster Medientechnik. Bis es soweit ist, werden noch mehrere hundert Studentinnen und Studenten die künstlichen Patienten im Seminarraum sicher in Narkose versetzen und die Beherrschung plötzlicher Notfälle trainieren.
Weitere Informationen:
http://www.uni-marburg.de/fb20/anaesthesie/lehre/pflicht_kurs_anaesthesie/marvinKontakt
Prof. Dr. Hinnerk Wulf
Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie
Philipps-Universität Marburg
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