26.06.2010
DAAD ERASMUS-Preis für Christopher Moss
DAAD würdigt das außerordentliches Engagement für das ERASMUS-Programm an der Philipps-Universität Marburg
Christopher Moss, Referatsleiter des European Office an der Philipps-Universität Marburg, ist mit dem „DAAD ERASMUS-Preis 2010“ ausgezeichnet worden. Mit dem Preis würdigt der DAAD seine besonderen Verdienste bei der Umsetzung des ERASMUS-Programms der Europäischen Union, das in über 20 Jahren rund 2 Millionen Studierende mit Teilstipendien gefördert hat. Durch sein Engagement habe Moss zur Bekanntmachung des Programms entscheidend beigetragen, ließ DAAD-Abteilungsleiter Dr. Siegbert Wuttig verlauten.
Der Brite und bekennende Europäer Christopher Moss ist seit 1971 an der Philipps-Universität beschäftigt. Seit 1980 ist ihm der Austausch von Studierenden und Lehrenden ein persönliches Anliegen – zunächst als Auslandsbeauftragter des Fachbereichs Fremdsprachliche Philologien, dann seit 1997 als Referent im European Office der Zentralverwaltung.
Seinem Engagement verdankt es die Universität Marburg, dass sie als mittelgroße Hochschule mit ihren Austauschzahlen bereits früh in den Top Twenty der bundesweiten Statistik des ERASMUS-Austausches vertreten war. Im Jahr 2004 wurden diese Anstrengungen bereits mit dem E-Quality-Siegel für besonders herausragende Leistungen in der Organisation der ERASMUS-Mobilität gewürdigt.
Moss gehörte zu den ersten SOKRATES- und ERASMUS-Experten, die der DAAD berief, und war mehrere Jahre als nationaler Experte für den Bologna-Prozess tätig. Hier gilt er auch an der Heimatuniversität als Multiplikator, der seinen Kolleginnen und Kollegen in den Prüfungsämtern bereitwillig Workshops zur internationalen Mobilität anbietet. In mehreren TEMPUS-Projekten der EU setzte er seine Expertise für die Implementierung mobilitätsfördernder Strukturen ein, insbesondere für die Einführung der europaweit gültigen Leistungspunkte für Studienleistungen, ECTS. Auf lokaler und internationaler Ebene ist besonders Moss’ Beitrag zu innovativen Netzwerkstrukturen hervorzuheben, wie dem 2001 gegründeten Europa-Pol Giessen-Marburg oder die Quadriga Europea, in der die Universitäten Marburg, Maribor, Pécs und Sibiu zusammenarbeiten. Auch das kürzlich unterzeichnete Partnerschaftsabkommen mit der University of Kent at Canterbury, mit der die Philipps-Universität Projekte auf Studiums-, Promotions- und Verwaltungsebene unterhält, wurde von ihm mit initiiert. Für ausländische Studierende, die zum Austauschsemester nach Marburg kommen, kreierte er in den 1990ern mit der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Europa der Universität das in den Studienleistungen anrechenbare Europamodul, das auch Dozenten von den Partneruniversitäten mit einbezieht.
Moss, der sein Berufsleben lang vehement darum bemüht war, den europäischen Gedanken mit Leben zu füllen, zeigte sich angesichts der Ehrung, die pro Jahr an maximal zehn Hochschulangehörige in Deutschland vergeben wird, sehr überrascht: „Ein schönes Geschenk kurz vor meinem Ruhestand“.
Weitere Informationen:
http://eu.daad.de/eu/llp/veranstaltungen/13434.html#headline_0_2