06.07.2010
Marburger Historiker nach Paris berufen
Die französische Elitehochschule Institut d’Études Politiques („Sciences Po“) in Paris hat Wolfgang Krieger (Fb 06 Geschichte und Kulturwissenschaften) für das kommende Wintersemester auf den renommierten „Alfred-Grosser-Gastlehrstuhl“ berufen.
Im Rahmen des deutsch-französischen Wissenschaftsaustausches gilt dieser Gastlehrstuhl als eine besondere Auszeichnung, die seit 1993 an deutsche Gelehrte aus den Fächern Volkswirtschaftslehre, Jura, Politikwissenschaft, Zeitgeschichte und Soziologie vergeben wird. Mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Krieger wird erstmals ein Hochschullehrer aus Marburg berufen. In Marburg lehrt er seit 1995 Neuere Geschichte und Geschichte der internationalen Beziehungen. Er war bereits Gastprofessor in Bologna, Princeton, Toronto und Paris.
Die Widmung dieses renommierten Gastlehrstuhls gilt dem 1925 in Frankfurt am Main geborenen Soziologen und Politologen, der wegen seiner jüdischen Herkunft aus Deutschland vertrieben wurde. Alfred Grosser hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen und publizistischen Beiträgen um die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland verdient gemacht und wurde 1975 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Zahlreiche weitere Ehrungen folgten. In „Sciences Po“ Paris, gegründet 1872, wird ein Großteil der politischen Elite Frankreichs ausgebildet, übrigens quer durch die politischen Parteien und Gruppierungen. Zu den Absolventen zählen auch viele Diplomaten, hohe Beamte in internationalen Organisationen, Wirtschaftsmanager und prominente Journalisten. Aktuell kommen 42 Prozent der Studierenden von außerhalb Frankreichs.
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Professor Dr. Wolfgang Krieger
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