Ethiker Peter Dabrock berät EU-Kommission

Der Präsident der Europäischen Kommission, José Barroso, hat Prof. Dr. Peter Dabrock in die „European Group on Ethics in Science and New Technologies“ berufen. „Das ist eine hohe Ehre, aber auch eine große Herausforderung, die ich sehr gerne annehme“, kommentiert Dabrock die Auszeichnung. Der Koordinator des Programmbereichs Bioethik des Marburger LOEWE-Zentrums Synthetische Mikrobiologie gehört damit zu den 15 EU-Fachleuten in Barrosos wichtigstem ethischem Beratungsgremium.

Die europäische Ethikgruppe ist unabhängig, weltanschaulich plural und multidisziplinär zusammengesetzt. Sie kann Aufträge von der Kommission erhalten oder eigenständig Stellungnahmen zu ethischen Herausforderungen der Technik- und Wissenschaftsentwicklung erarbeiten. „Darin liegt einerseits die Chance, ein ethisches Votum in aktuell laufenden Entscheidungsprozessen zu Gehör zu bringen. Andererseits haben wir auch die Möglichkeit, vorausschauend Themen auf die politische Tagesordnung zu bringen“, sagt Dabrock. In der Vergangenheit hat sie vor allem mit ethischen Fragen Synthetischer Biologie, Nanomedizin, Lebensmittelproduktion, Stammzellforschung sowie genetischer Untersuchungen befasst.

Dabrock ist derzeit außerdem Vorsitzender zweier ad-hoc-Kommissionen zu ethischen Fragen beim Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorstandsmitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer. Der 46-Jährige, der bis zum Sommersemester Evangelische Theologie an der Philipps-Universität Marburg gelehrt hat, wechselte zum Oktober 2010 an die Universität Erlangen-Nürnberg, ist jedoch weiterhin Mitglied im steering commitee des LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikrobiologie.