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17.11.2011

Angeborene Immunität: Schutz oder Schaden?

Der Immunologe Hermann Wagner hielt die Behring Lecture 2011

Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Wagner
Professor Dr. Dr. h.c. Hermann Wagner hielt die Behring Lecture 2011 (Foto: Philipps-Universität Marburg/ Barbara Köhler).
Behring Lecture 2011
Prof. Dr. Stefan Bauer, Direktor des Instituts für Immunologie; Prof. Dr. Frank Bremmer, Vizepräsident der Philipps-Universität Marburg; Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Wagner, Dr. Gerhild Wagner; Dr. Michael Bröker, Senior Expert Scientific Affairs, Novartis Vaccines and Diagnostics (v.l.n.r.; Foto: Novartis Vaccines/Uwe Brock).

Gestern ehrte die Philipps-Universität im Rahmen des Dies Academicus des Fachbereichs Medizin den Immunologen Professor Dr. Dr. h.c. Hermann Wagner mit der mit 5.000 Euro dotierten Behring Lecture. Der diesjährige Festvortrag drehte sich unter dem Titel "Angeborene Immunität: Schutz oder Schaden?" um ein Thema, für dessen Erforschung auch die diesjährigen Medizinnobelpreise vergeben worden sind. „Es ist eine besondere Freude, heute einen der profiliertesten und international renommiertesten deutschen Immunologen in Marburg zu Gast zu haben, insbesondere, da die lebenswissenschaftliche Forschung an der Phillips-Universität eine außerordentlich große Rolle spielt“, erklärte Professor Dr. Frank Bremmer, Vizepräsident für Forschung, Nachwuchs und Wissenstransfer in seiner Begrüßung. Den Anwendungsbezug von Wagners Forschung betonte Dr. Michael Bröker, Senior Expert Scientific Affairs bei Novartis Vaccines and Diagnostics, dem Sponsor der Behring Lecture: „Wagner gibt mit seiner Arbeit der Grundlagenforschung wichtige Impulse und legt damit den Grundstein für die Entwicklung neuer Wirkstoffverstärker bei Impfstoffen."

In seiner Laudatio auf Wagner zeichnete Professor Dr. Stefan Bauer, Direktor des Instituts für Immunologie der Philipps-Universität, ein lebendiges Bild des Wissenschaftlers von der Technischen Universität München, mit dem er selbst zusammengearbeitet hat. Insbesondere betonte Bauer die intensive Förderung, die Wagner dem wissenschaftlichen Nachwuchs angedeihen lässt: „Er ist immer offen für jede wissenschaftliche Diskussion und setzt sich intensiv mit den Ideen seiner Mitarbeiter auseinander.“ Es sei nicht zuletzt dieser gelebten Gesprächskultur zu verdanken, dass ein Dutzend seiner Schüler heute selbst Professuren innehabe.

Wie der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Professor Dr. Dieter Kabelitz, anlässlich seiner Empfehlung Wagners für die Behring Lecture ausführt, hat dessen Forschungsarbeit nicht nur weitreichende Auswirkung für das Verständnis der Aktivierung des angeborenen Immunsystems, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die Entwicklung immunmodulatorischer Therapieansätze. Ein Meilenstein in Wagners Forschungsarbeit war die Identifizierung eines löslichen Botenstoffes, der die Aktivierung von so genannten „CD8-Killerzellen“ des Immunsystems bewirkt.

Weitere Arbeiten galten zum Beispiel der Aufklärung der spezifischen Wirkmechanismen von immunsuppressiven Medikamenten wie Cyclosporin A. Wagner setzte dabei frühzeitig auf Mausmodelle für die Analyse in vivo . Später erweiterte sich sein wissenschaftliches Interesse auf die Aktivierung der angeborenen Immunabwehr.

Mit der von Novartis Vaccines gesponserten Behring Lecture ehrt die Philipps-Universität Marburg hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Immunologie, Virologie oder Mikrobiologie. Der Preis wurde im Oktober 1985 vom Vorstand der damaligen Behringwerke AG zum 100-jährigen Bestehen des Hygiene-Institutes der Philipps-Universität gestiftet. Seit Juni 2004 hat Novartis Vaccines & Diagnostics, eines der Nachfolgeunternehmen der Behringwerke, das Sponsoring dieser Ehrung übernommen. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro lädt die Philipps-Universität regelmäßig einen hervorragenden Wissenschaftler zu einem Vortrag ein, der Behring Lecture. Aus dem Kreis der Geehrten sind bereits mehrfach Nobelpreisträger hervorgegangen, zuletzt die Medizin-Laureaten Harald zur Hausen und Luc Montagnier, die 2008 den Nobelpreis für Medizin erhielten und beide zuvor mit der Behring Lecture ausgezeichnet worden waren. „Novartis Vaccines unterstützt die Behring Lecture, weil die Förderung der Wissenschaft die Basis für die Entwicklung neuer, oft lebensrettender, Medikamente und Impfstoffe ist“, sagte P. Denis Celentano, Standortleiter und Geschäftsführer Novartis Vaccines.

Weitere Informationen:

http://www.uni-marburg.de/forschung/forschungsprofil/ausz-behring-lecture www.novartis-vaccines.de

Kontakt

Pressestelle der Philipps-Universität
Tel.: 06421-26219
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