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30.11.2011

Linke und rechte Hand

Otto-Hahn-Preis ging an Prof. Dr. Manfred Reetz

Der Chemiker Prof. Dr. Manfred Reetz hat den Otto-Hahn-Preis entgegen genommen, der mit 50.000 Euro dotiert ist. Die Stadt Frankfurt, die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ehrten den Seniorprofessor der Philipps-Universität bei einem Festakt am Dienstag, dem 22. November 2011, in der Frankfurter Paulskirche für seine Arbeiten insbesondere auf dem Gebiet der Katalyse.

Die GDCh lobte Reetz als einen der bedeutendsten deutschen Chemiker unserer Zeit und als international führenden Vertreter des Fachs Organische Chemie: „Er ist eine Forscherpersönlichkeit mit breitesten Interessen und unbändiger wissenschaftlicher Neugierde, ein wissenschaftlicher Visionär und zudem ein engagierter Mentor des wissenschaftlichen Nachwuchses“.

Otto-Hahn-Preis
Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Prof. Dr. Wolfgang Sandner, Otto-Hahn-Preisträger Prof. Dr. Manfred Reetz, die Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt, Dr. Petra Roth, und der Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Prof. Dr. Michael Dröscher (v. l. n. r., Foto: Wachendörfer)

Reetz studierte Chemie an den US-amerikanischen Universitäten von Washington und Michigan, ehe er in Göttingen promoviert wurde. Er habilitierte sich 1974 an der Philipps-Universität im Arbeitskreis von Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, wo er – nach beruflichen Stationen in Wisconsin/USA und Bonn – von 1980 bis 1991 eine Professur für Organische Chemie innehatte. Anschließend wirkte Reetz als Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Seit 2011 ist er „Hans-Meerwein-Forschungsprofessor“ an der Philipps-Universität.

Reetz beschäftigt sich unter anderem damit, molekularbiologische Methoden für die organisch-chemische Synthese einzusetzen, bekannt als „Chemische Evolution im Reagenzglas“. Hierzu zählen zum Beispiel molekulare Mutationstechniken und statistische Suchverfahren für neuartige enantioselektive Enzyme; diese vermögen zwischen annähernd baugleichen Molekülen zu unterscheiden, die einander in ihrer räumlichen Gestalt gleichen wie linke und rechte Hand. Verbindungen dieser Art sind insbesondere in der pharmazeutischen Industrie von Interesse.


Weitere Informationen:

Ansprechpartner: Prof. Dr. Manfred Reetz, Fachbereich Chemie
Tel.: 06421 28-25500
E-Mail: manfred.reetz@chemie.uni-marburg.de