06.12.2011
Stipendien gegen den Fachkräftemangel
Präsidentin empfing Deutschlandstipendiaten und private Förderer
Erstmals zu Beginn des Wintersemesters 2011/12 haben sich Studierende der Philipps-Universität über ein Deutschlandstipendium freuen können. Die Universität hatte aus über 100 Bewerbungen acht Studentinnen und fünf Studenten aus acht Fachbereichen ausgewählt, die zunächst ein Jahr lang eine Förderung in Höhe von monatlich 300 Euro erhalten. Am 6. Dezember 2011 waren die Begünstigten von Universitäts-Präsidentin Professorin Dr. Katharina Krause zusammen mit den privaten Förderern des Deutschlandstipendiums in den Alten Senatssaal der Philipps-Universität eingeladen, um sich aus der Perspektive von Förderern, Universität und Studierenden darüber zu verständigen, weshalb es sich für private Förderer lohnt, Stipendien für die Universität zu spenden.
„Die Philipps-Universität bietet ausgezeichnete Lehre in einer forschungsintensiven Umgebung“, erklärte Krause aus Anlass der Zusammenkunft; „die Befähigung zum selbständigen und wertorientierten Denken als Ergebnis gelungener wissenschaftlicher Lehre ist oberstes Ziel der universitären Ausbildung.“ Darum sei sie äußerst erfreut über die Initiative, die die Volksbank Mittelhessen mit der Bereitstellung von zehn fachbereichs-ungebundenen Stipendien und die Von Behring-Röntgen-Stiftung mit drei an den Fachbereich Medizin gebundenen Stipendien ergriffen hatten. Die Präsidentin dankte für die Spenden in Höhe von 1.800 Euro pro Stipendiat oder Stipendiatin pro Jahr, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ko-finanziert werden, sodass sich der Betrag auf je 3.600 Euro verdoppele.
„Wir freuen uns, dass wir mit dem Deutschlandstipendium junge ambitionierte Talente fördern können“, sagte Dr. Peter Hanker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Mittelhessen. „Mittelhessen muss für hochqualifizierten Nachwuchs gerade in Zeiten des Fachkräftemangels attraktiv bleiben – als Studienstandort, aber auch als Lebensmittelpunkt.“ Nach Abschluss der akademischen Ausbildung finde vielleicht der ein oder andere Stipendiat bei der Volksbank Mittelhessen seinen Einstieg ins Berufsleben, fügte Hanker hinzu.
„Eine der wichtigen Aufgaben der Von Behring-Röntgen-Stiftung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Medizin in Gießen und Marburg“, begründete Professor Dr. Hans-Dieter Klenk das finanzielle Engagement der Stiftung, deren Vizepräsident er ist. Das Deutschlandstipendium sei ein hervorragendes Instrument, um herausragende Nachwuchskräfte an den beiden Standorten zu unterstützen.
Uni-Vizepräsident Professor Dr. Harald Lachnit, in der Hochschulleitung der Philipps-Universität zuständig für Studium und Lehre, gratulierte den Stipendiatinnen und Stipendiaten zu ihrem Erfolg im Wettbewerb um die ausgeschriebenen Stipendien und forderte sie auf, ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen, gerade in den ersten Semestern, als Vorbild zu dienen und ihnen in geeigneter Form Hilfe anzubieten.
Der Student Roman Steinbach aus dem Bachelorstudiengang Chemie bedankte sich im Namen der Stipendiaten und Stipendiatinnen für die Auszeichnung durch das Deutschlandstipendium. Er verstehe das Stipendium als Unterstützung und Ansporn. In Anlehnung an Karl Valentin bezeugte er, dass Lernen etwas sehr Schönes sein könne, obwohl es Arbeit mache. Diese Begeisterung für das Lernen zu wecken, sei eine Aufgabe der Gesellschaft, die über die Finanzierung von Studierchancen noch hinausgehe, führte Steinbach aus. Dies zu fördern, biete die Universität Marburg beste Möglichkeiten.
Das Deutschlandstipendien-Programm der Bundesregierung zielt darauf, eine Lücke unserer Stipendienkultur im Bereich des grundständigen Studiums zu schließen: Während Stipendien für Auslandsaufenthalte und für die Doktorandenphase bereits Tradition haben, gibt es neben der einkommensabhängigen Förderung durch das Bundesausbildungs-Förderungsgesetz (BAFöG) kaum Stipendien für Studierende vor dem ersten Studienabschluss oder dem Masterabschluss. Viele Studierende finanzieren ihr Studium durch eigene Erwerbstätigkeit parallel zum Studium.
Durch das Stipendienprogammgesetz (StipG) von 2010 können künftig bis zu acht Prozent aller Studierenden einer Hochschule mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden. Die Förderung ist als Spende steuerlich absetzbar. Nähere Informationen sind erhältlich unter http://www.uni-marburg.de/studium/campus/dstipendium oder unter nachstehender Kontaktadresse.
Weitere Informationen:
Ansprechpartnerin: Anke Brugmann, Dezernat III – Studium und Lehre
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Tel.: 06421 28-26113
E-Mail:
brugmann@verwaltung.uni-marburg.de