07.12.2011
„Aushängeschild der Marburger Germanistik“
Doktorand des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas erhält DAAD-Preis 2011
Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Studienleistungen und soziales Engagement ausländischer Studierender geht in diesem Jahr an Magnus Birkenes. Dr. Renate Dieterich vom DAAD lobte bei der Preisverleihung am Mittwoch, dem 7. Dezember 2011, dass der Norweger nicht nur regelmäßig Unterricht in seiner Muttersprache gebe, sondern sich außerdem intensiv um die Betreuung und Integration blinder und sehbehinderter Studierender kümmere.
Der Geehrte sei ein gutes Beispiel dafür, dass ausländische Studierende auch längere Zeit in Marburg gehalten werden könnten, sagte Prof. Dr. Jürg Fleischer vom Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (DSA). Schließlich war Birkenes aufgrund seiner positiven Erfahrungen als Erasmus-Student an die Philipps-Universität zurückgekehrt, um hier den Master-Studiengang „Germanistische Linguistik“ zu absolvieren und im März dieses Jahres abzuschließen – „mit exzellenten Leistungen“, wie Fleischer und Prof. Dr. Jürgen Erich Schmidt, ebenfalls vom DSA, in ihrem Empfehlungsschreiben konstatieren.
Mittlerweile arbeitet Birkenes im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts an seiner Promotion. Erstmals soll anhand von Sprachen, die über einen längeren Zeitraum und über mehrere Sprachstufen bezeugt sind, systematisch die Entwicklung der Übereinstimmung von Satzbestandteilen wie Subjekt und Prädikat etwa hinsichtlich Geschlechts, Anzahl und dergleichen verfolgt werden. Für das Projekt wurden die indogermanischen Sprachen Deutsch, attisches Griechisch, Hethitisch und Kymrisch (Walisisch) ausgewählt. Birkenes wird die Sparte Deutsch erforschen – kein Problem für den Doktoranden, der Fleischer zufolge die deutsche Sprache in Wort und Schrift perfekt beherrscht. Birkenes werde, wenn er nach Skandinavien zurückkehre, ein Aushängeschild der Marburger Germanistik darstellen, davon sind Fleischer und Schmidt überzeugt.
Der mit 1000 Euro dotierte DAAD-Preis, der aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert wird, wird einmal jährlich an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. Die Preisträger werden von der jeweiligen Hochschule ausgewählt.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jürg Fleischer, Forschungszentrum
Deutscher Sprachatlas / Institut für Germanistische
Sprachwissenschaft
Tel.: 06421 28-24591
E-Mail:
jfleischer@staff.uni-marburg.de
Das Projekt „Diachrone Entwicklung von Kongruenzsystemen in vier
flektierenden indogermanischen Sprachen“ im Internet:
www.uni-marburg.de/fb10/iksl/sprachwissenschaft/forschung/projekte/kongruenz