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07.02.2011

Leichenpredigten digital

Neue Website der Forschungsstelle für Personalschriften in Marburg ist online

Neuer Internetauftritt
Der neue Internetauftritt der Forschungsstelle für Personalschriften (Foto: AdW Mainz).
Leichenpredigt auf Kurfürst August
Titelblatt der Leichenpredigt auf August, Kurfürst von Sachsen. 1586 (Foto: Forschungsstelle für Personalschriften).

Die Website der Forschungsstelle für Personalschriften in Marburg – das Wissensportal zur Personalschriften-Gattung ›Leichenpredigten‹ – ist in den letzten Monaten grundlegend überarbeitet worden. Gedruckte Leichenpredigten aus der Zeit zwischen 1550 und 1800 sind eine wichtige multidisziplinäre Quelle für die Erforschung der Frühen Neuzeit. Unter www.personalschriften.de werden nun umfassende Informationen darüber in einem rundum erneuerten Auftritt vermittelt.

Mit Unterstützung der an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz angesiedelten Digitalen Akademie präsentiert sich die Website ab sofort in einem zeitgemäßen Design und auf neuestem technischen Stand. Informationsstruktur und Benutzerführung wurden verbessert, so dass die Nutzer einen komfortableren Zugang zu bewährten und neuen Inhalten bekommen. Alle Rubriken erscheinen in neuem Layout und können über die übersichtlich strukturierte Menüführung direkt von der Startseite aus angesteuert werden.


Das Wissensportal ›Leichenpredigten‹ vermittelt weitreichende Kenntnisse über Aufbau, Geschichte und Quellenwert dieser Personalschriften. An vier multimedial aufbereiteten Leichenpredigten wird ihre hohe Informationsdichte als Quelle historischer Forschung exemplarisch aufgezeigt. In der Artikelserie ›Leben in Leichenpredigten‹ wird jeden Monat eine besonders anschauliche und wissenschaftlich interessante Leichenpredigt vorgestellt.


Das von den Internetnutzern seit Jahren am meisten in Anspruch genommene Serviceangebot des Wissensportals Leichenpredigten sind die Datenbanken. An erster Stelle steht der Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten (GESA). Er enthält mittlerweile Informationen über mehr als 200.000 Textdokumente, die sich in Bibliotheken und Archiven des gesamten historischen deutschen Sprachraumes befinden. Seit Neuestem ist diese Datenbank in ein Recherche­netz mehrerer biographischer Datenbanken, zu dem beispielsweise die Deutsche Biographie gehört, eingebunden. Nach historischen Ortsnamen der Frühen Neuzeit aus Leichenpredigten kann in einer anderen Datenbank, dem ›Thesaurus Locorum‹, gesucht werden. Eine weitere häufig konsultierte Datenbank ist der ›Thesaurus Professionum‹. Sie erschließt die historischen Berufsbezeichnungen aus dieser Quellengattung.


Die Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg ist eine Arbeitsstelle der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Seit 1976 ermittelt und katalogisiert sie Leichenpredigten. Im deutschen Sprachraum sind rund 300.000 dieser biographischen Quellen aus der Zeit zwischen Reformation und Aufklärung überliefert. Seit 1986 werden die bearbeiteten Leichenpredigten verfilmt. 2009 ist mit der Digitalisierung des umfangreichen Filmarchivs begonnen worden. Derzeitiger Arbeitsschwerpunkt ist Thüringen. Soeben hat die Forschungsstelle als Band 51 ihrer Reihe ›Marburger Personalschriften-Forschungen‹ einen vierbändigen Katalog veröffentlicht, der die über 4.000 Stücke umfassende Leichenpredigten-Sammlung der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt erschließt. Deren Sammlungen repräsentieren den bedeutendsten Bücherschatz dieser alten thüringischen Residenz der Grafen und Fürsten zu Schwarzburg-Rudolstadt.

Weitere Informationen:

Kontakt

Dr. Eva-Maria Dickhaut
Leiterin der Forschungsstelle für Personalschriften
an der Philipps-Universität Marburg
Biegenstraße 36, 35037 Marburg

Tel.: 0 64 21 / 28 2 - 31 62
E-Mail