07.03.2011
„100 Jahre Frauentag – mehr Bewegung, bitte!“
Frauenbeauftragte laden ein zu Vortrag, Fotopräsentation und Diskussion am 11. März
Der Internationale Frauentag wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Dieses Jubiläum aufgreifend, wird Prof. Dr. Annette Henninger, die an der Universität Marburg zu Politik und Geschlechterverhältnissen mit Schwerpunkt Sozial- und Arbeitspolitik forscht, am 11. März „100 Jahre Frauentag – mehr Bewegung, bitte!“ fordern. Ergänzt wird ihr Vortrag zum Frauentag, zu dem die Frauenbeauftragten der Universität Marburg einladen, von einer Fotopräsentation durch Dr. Silke Lorch-Göllner, die Einblicke in Arbeits- und Studienbedingungen gestern und heute gibt. Schließlich wird zusammen mit der Personalratsvorsitzenden Dr. Renate Grebing das Thema Arbeitsverdichtung diskutiert – ein Thema, mit dem das wissenschaftliche und das administrativ-technische Personal der Universität immer häufiger konfrontiert ist.
Seit einigen Jahren laden die Frauenbeauftragten der Philipps-Universität alle interessierten Frauen dieser Hochschule zu einer Vollversammlung ein. „Wir nehmen den Internationalen Frauentag zum Anlass, um über unsere Arbeit zu berichten und um Themen zu diskutieren, die die weiblichen Beschäftigten bewegen“, erklärt Dr. Ingrid Rieken.
Vor 100 Jahren, am 19. März 1911, wurde der Internationale Frauentag zum ersten Mal in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und den USA begangen. Mehr als eine Million Frauen demonstrierten u. a. für das Frauenwahlrecht, für gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung und für den Acht-Stunden-Tag. Seine Wurzeln hat er in der Arbeiterinnenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im August 1910 wurde auf der zweiten internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen, alljährlich einen Frauentag zu veranstalten, der „internationalen Charakter“ tragen und das Ziel verfolgen sollte, die Einführung des politischen Frauenwahlrechts zu beschleunigen.
Das Motto „Brot und Rosen“ – inzwischen eng mit dem internationalen Frauentag verbunden - geht zurück auf ein gleichnamiges Gedicht, das der amerikanische Autor James Oppenheim 1911 den „Frauen im Westen“ gewidmet hatte und das zur Hymne des großen Textilarbeiterinnenstreiks in den USA (1912) wurde. Bei diesem hatten die Arbeiterinnen nicht nur höhere Löhne, sondern auch menschenwürdige Lebensbedingungen gefordert.
In Deutschland wurde er in der Zeit des ersten Weltkrieges und des Nationalsozialismus verboten. Im Gegensatz zu Frankreich, wo der Tag offiziell anerkannt ist, wurde er in Westdeutschland erst seit Beginn der 1980er Jahre von der Frauenbewegung zu einem Tag der Frauensolidarität. So finden inzwischen jedes Jahr an diesem Tag Veranstaltungen statt, die auf die unterschiedlichen Arten von Benachteiligungen von Frauen aufmerksam machen.
Weitere Informationen
Für die Teilnahme an der Frauen-Vollversammlung wird Dienstbefreiung gewährt, sofern nicht dringende dienstliche Gründe entgegenstehen.
Während der Veranstaltung findet bei Bedarf eine Kinderbetreuung statt.
Um die Veranstaltung besser planen zu können, bitten wir Sie, sich bis Mittwoch, den 09.03.2011 online anzumelden: Anmeldeformular
Veranstaltung am 11. März von 8.30 bis 12.30 Uhr im Sitzungssaal 01 (Senatssitzungssaal), Biegenstraße 12, Marburg
Programm
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Bericht "Aktuelles aus dem Frauenbüro"
Begrüßung durch die Frauenbeauftragten der Philipps-Universität
Marburg,
Dr. Silke Lorch-Göllner und Dr. Ingrid
Rieken
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"100 Jahre
Frauentag - Mehr Bewegung, bitte!"
Vortrag von Prof. Dr. Annette Henninger, Fachbereich
Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Teilgebiet Politik und
Geschlechterverhältnisse mit Schwerpunkt Sozial- und
Arbeitspolitik
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"Einblicke in Arbeits- und Studienbedingungen an der
Philipps-Universität Marburg gestern und heute" - eine
Fotopräsentation
Dr. Silke Lorch-Göllner, Frauenbeauftragte
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"
Arbeitsverdichtung und sonstige Probleme am Arbeitsplatz"
Diskussion mit Dr. Renate Grebing, Vorsitzende des Personalrats
der Philipps-Universität Marburg